An die Ereignisse vom August 1968 wurde am Dienstag in ganz Tschechien
erinnert. Mit einer Schweigeminute und Kranzniederlegungen gedachten im
nordböhmischen Liberec / Reichenberg zahlreiche Menschen der neun Opfer,
die die Stadt vor 50 Jahren zu beklagen hatte. Vor dem Denkmal mit den
Namen der Getöteten zündeten sie Kerzen an. Liberec war vor 50 Jahren
nach Prag die Stadt, die am stärksten von der Okkupation betroffen war.
Unweit von Liberec, in Desná / Dessendorf bei Jablonec nad Nisou /
Gablonz, wurde zweier Menschen gedacht, die dort vor 50 Jahren starben.
Beim Brand eines sowjetischen Tankwagens verbrannte die 74-jährige Marie
Vodáková zusammen mit ihrer Enkelin. In Karlovy Vary / Karlsbad zogen
rund 50 Menschen durch die Stadt und beendeten ihre Gedenkaktion vor dem
Generalkonsulat der Russischen Föderation. Auf der dort veranstalteten
Kundgebung ertönten kurze Ansprachen sowie Musik des tschechischen
Liedermachers und Protestsängers Karel Kryl.