Der tschechische Präsident Václav Klaus, der zu einem dreitägigen
offiziellen Besuch in Island weilt, ist am Montag in Reykjavik mit seinem
isländischen Amtskollegen Olafur Ragnar Grimsson zusammengetroffen. Klaus
betonte während der Gespräche den ökonomischen Bereich der europäischen
Integration. Für die Tschechische Republik sei, so Klaus, der EU-Beitritt
aus historischen und geographischen Gründen notwendig gewesen. Klaus
zufolge ist es jedoch für Island ausreichend, sich am ökonomischen
Integrationsprozess in Europa zu beteiligen. Island bewarb sich nie um
einen EU-Beitritt, es ist jedoch Mitglied des Europäischen
Wirtschaftsraums. Präsident Grimsson erklärte, Island genieße Vorteile,
die den Zugang auf den EWR-Binnenmarkt betreffen, es habe jedoch auch die
Möglichkeit, mit Partnern - wie den USA oder China - unabhängig zu
verhandeln. Grimsson zufolge gibt es im Land keinen starken Druck darauf,
EU-Mitglied zu werden. Es sei jedoch, so der Präsident, möglich, dass
Island der EU mal doch beitreten wird.