Vertreter der tschechischen Dreiparteienkoalition haben sich bei ihrem
Treffen am Dienstagvormittag auf Bedingungen bei Abstimmungen im Kabinett
geeinigt. Die künftige Koalition hält es zur Durchsetzung von Vorschlägen
für notwendig, dass diese immer mindestens von der Hälfte der Minister
unterstützt werden. Darauf einigten sich Sozialdemokraten,
Christdemokraten und die Freiheitsunion. Der mit der Regierungsbildung
beauftragte Vorsitzende der Sozialdemokraten, Stanislav Gross, teilte dies
nach der Verhandlung vor Journalisten mit. Die neue Regierung wird für
Mitte August angekündigt. Gross sagte, er werde über den Stand der
Verhandlungen nächste Woche Präsident Vaclav Klaus informieren. Die
Vertreter der Koalitionsparteien einigten sich auch auf Themen, die
ausschließlich nach Einverständnis aller Regierungspartner dem Parlament
unterbreitet werden. Es handelt sich dabei um den Haushaltsentwurf, um
Steuern und Gebühren, um Entwürfe, die sich auf die öffentlichen Finanzen
auswirken, sowie um Entscheidungen, die die Außen- und Verteidigungspolitik
betreffen. Die Resultate der Gespräche der Parteichefs müssen noch von den
Parteigremien bestätigt werden.
Stanislav Gross ist in der Frage der Regierungsbildung auch innerhalb
seiner eigenen Partei vorangeschritten. Den Text, der die Entstehung einer
Koalitionsregierung unterstützt, haben bislang schon 63 von den insgesamt
70 sozialdemokratischen Abgeordneten unterzeichnet.