Westböhmische Bauern exportieren verstärkt nach Bayern

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Die Bauern im Kreis Plzeň / Pilsen liefern verstärkt an Abnehmer in Bayern. Früher war es meist Milch, die ins Nachbarland verkauft wurde, nun ist es auch Getreide. Dies berichtet die Presseagentur ČTK.

Produktionsgenossenschaft in Štichovice  (Foto: Archiv der Produktionsgenossenschaft)
Der Grund für den Verkauf nach Bayern liege dabei gar nicht so sehr im Preis, hieß es. Vielmehr seien die Verträge im Nachbarland günstiger für die Erzeuger, beispielsweise durch längere Laufzeiten. Zudem hätten tschechische Verarbeiter kein Interesse an seinem Getreide gezeigt, berichtete der Vorsitzende der Produktionsgenossenschaft in Štichovice, Václav Bulín. Štichovice liegt rund 20 Kilometer nördlich von Pilsen.

Die Produktionsgenossenschaft Štichovice verkauft den meisten Teil ihres Getreides mittlerweile nach Deutschland. Die tschechischen Mühlen böten bis zu 3600 Kronen (130 Euro) je Tonne, so Bulín. In Deutschland lägen die Preise nur leicht höher, so dass dies gerade einmal die erhöhten Transportkosten decken würde. Dass sich die Preise in beiden Ländern angeglichen hätten, bestätigte auch der Chef des tschechischen Verbandes der Landwirte, Martin Pýcha.

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Die tschechischen Milchbauern führen schon seit längerem rund ein Drittel ihrer Produktion nach Deutschland aus. Ein Großteil davon aus dem Kreis Pilsen geht dabei nach Bayern. Laut dem Vorsitzenden der Kreis-Agrarkammer, Jaroslav Šíma, laufen die entsprechenden Lieferverträge meist fünf bis sieben Jahre lang. Zudem würden sich die Abmachungen automatisch verlängern. Dabei seien die Preise im Nachbarland vergleichbar mit den tschechischen oder lägen leicht höher, so Šíma. Der Vorteil sei jedoch, dass auch das Überangebot an Milch auf dem europäischen Markt (wegen des Importembargos in Russland) die Nachfrage in Deutschland nicht geschmälert habe.

Autor: Till Janzer
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