Tschechiens Außenhandel wächst seit EU-Beitritt

Illustrationsfoto: Tumisu, Pixabay / CC0

Der EU-Beitritt der Tschechischen Republik im Mai 2004 hat die Entwicklung des Außenhandels positiv beeinflusst.

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Bereits im Jahr 2005 erzielte der tschechische Außenhandel einen Überschuss in Höhe von 5,2 Milliarden Kronen (200 Millionen Euro). Während der 15-jährigen EU-Mitgliedschaft wurden nur in den Krisenjahren 2007 und 2008 sowie 2010 Defizite verzeichnet. Dies teilte das Tschechische Statistikamt am Dienstag mit. Im vergangenen Jahr 2018 lag das Plus bei 123,5 Milliarden Kronen (4,75 Milliarden Euro).

„Unser wichtigster Partner beim Export und Import von Waren ist langfristig Deutschland. Ein Drittel unseres Exports ging im vergangenen Jahr in das Nachbarland. Aus Deutschland kam zugleich ein Viertel des gesamten tschechischen Imports“, teilte Václav Rybáček von der Sektion für makroökonomische Statistiken auf einer Pressekonferenz am Dienstag mit. Der Überschuss des Außenhandels mit Deutschland erreichte im vergangenen Jahr 212,4 Milliarden Kronen (8,17 Milliarden Euro), vor dem EU-Beitritt im Jahr 2000 lag er bei 53 Milliarden (2 Milliarden Euro).

Václav Rybáček  (Foto: Archiv des Tschechischen Statistikamtes)
Der zweitwichtigste Exportpartner Tschechiens ist dauerhaft die Slowakei. Bei der Einfuhr von Waren setzte sich in den letzten Jahren China an die Spitze. Der bedeutendste Exportartikel Tschechiens sind Motorfahrzeuge.

Der Handel mit den EU-Ländern ist laut Rybáček mit 84 Prozent an der Gesamtausfuhr und mit 67 Prozent an der Einfuhr beteiligt. Demgegenüber liegt der Handel mit den Ländern außerhalb der EU langfristig im Defizit. Das geht unter anderem auf die Notwendigkeit zurück, Rohstoffe wie Öl und Gas einkaufen zu müssen.

„Die Bilanz der zunehmenden Überschüsse beim Warenhandel mit allen EU-Ländern übersteigt das wachsende Defizit beim Handel mit den Nicht-EU-Staaten. Die Abschaffung der Handelsbarrieren mit den EU-Staaten im Jahr 2004 hat sich also positiv auf den Gesamtsaldo des Außenhandels ausgewirkt“, fasste Rybáček zusammen.