Die Mehrzahl der tschechischen Haushalte wird im nächsten Jahr höhere Energiepreise zahlen müssen. Den Einschätzungen der Analysten zufolge können die Kosten bei einigen Verbrauchern um mehrere Tausend Kronen (100 bis 200 Euro) im Jahr anwachsen. Eine Reihe von Energieversorgern hat bereits angekündigt, dass es zu Teuerungen kommen wird. Die Firmen begründen dies mit dem steilen Anstieg der Großhandelspreise.
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Einen Vorteil haben jene Kunden, die mit ihrem jeweiligen Versorger eine
zeitlich befristete Fixierung der Energiepreise vereinbart haben. Sie
müssen lediglich die Erhöhung des regulierten Preisanteils tragen, der
vom Amt für Energieregulierung (ERÙ) festgelegt wurde. Dazu hat die
Behörde am Dienstag bekanntgegeben, dass der regulierte Preisanteil für
Strom um 2,2 Prozent angehoben wird, während der regulierte Preisanteil
für die Kleinabnehmer unter den Gaskunden um 2,5 Prozent sinken wird.
Tomáš Pfeiler (Foto: Investmentberatungsfirma Cyrrus)
Der zweite Teil des Endpreises für die Abnehmer wird von den
Energieversorgern bestimmt. Ein Teil der Lieferanten hat am Dienstag
mitgeteilt, dass sie denjenigen ihrer Kunden, die keine
Festpreisvereinbarung mit der Firma haben, ab dem Neujahrstag tiefer in die
Taschen greifen werde. Bei E.ON werden die Stromkunden durchschnittlich
acht Prozent mehr zahlen, bei Bohemia Energy werden es acht bis zehn
Prozent sein. Schon etwas früher hatte der führende Energiekonzern des
Landes, das halbstaatliche Unternehmen ČEZ, angekündigt, die Strompreise
seiner Kunden um acht Prozent anzuheben. Die Firma MND wird das Gas
verteuern, die Preise einiger Produkte in beiden Segmenten wird auch
Centropol erhöhen. Derzeit noch mit der Marktanalyse beschäftigt ist der
größte Gasanbieter des Landes, die Firma innogy beziehungsweise die
Prager Gaswerke.
„Nach unseren Prognosen sollte sich der Strompreis für die Haushalte im nächsten Jahr um acht bis zehn Prozent erhöhen, während der Gaspreis lediglich um zirka fünf Prozent ansteigen wird“, konstatiert der Manager der Investmentberatungsfirma Cyrrus, Tomáš Pfeiler.