Rüstungsindustrie im Aufschwung

Foto: ČT24

Die tschechische Rüstungsindustrie erlebt einen Aufschwung. Der Exportumsatz lag im vergangenen Jahr bei knapp 700 Millionen Euro. Damit ist er binnen drei Jahren fast auf das Dreifache gestiegen. Die Waffenhersteller, insgesamt über 500 Firmen aus 31 Ländern der Welt, präsentieren sich seit diesem Mittwoch bei der Messe IDET in Brno / Brünn.

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Der Export von Waffen und Militärmaterial aus Tschechien hat im vergangenen Jahr 18,8 Milliarden Kronen (696 Millionen Euro) erreicht, im Jahr zuvor waren es noch 15,13 Milliarden Kronen (560 Millionen Euro). Im laufenden Jahr 2017 wird ein weiteres Wachstum in der Branche erwartet.

„Das Wachstum wird aber nicht mehr so hoch wie in den vergangenen Jahren ausfallen, weil viele Firmen die Grenze ihrer Produktionskapazitäten erreichten“, sagte der Präsident des tschechischen Verbands der Verteidigungs- und Sicherheitsindustrie, Jiří Hynek, vor der Eröffnung der IDET-Messe am Mittwoch in Brünn. Außerdem verhindere der Mangel an qualifizierten Arbeitskräften eine weitere Entwicklung in der Branche, so Hynek.

Flugzeug L-159  (Foto: ČT24)
Die Firmen, die im Verband der Rüstungsindustrie vereinigt sind, beschäftigen hierzulande insgesamt 20.000 Menschen. Die tschechischen Waffenschmieden verkaufen rund 90 Prozent ihrer Produktion ins Ausland. Der Irak und die USA zählen zu den wichtigsten Absatzmärkten, ein großes Interesse an Waren aus Tschechien gibt es auch in Algerien, Afghanistan und Brasilien.

Im vergangenen Jahr stieg dank dem Verkauf weiterer Flugzeuge L-159 an den Irak der Anteil der Flugtechnik am Gesamtexport. Zudem legten auch die Lieferungen von Technologien und Zwischenprodukten zu. Die Abnehmer verlangen nämlich, dass die Waffenhersteller die Produktion und Reparaturen der Waffen in ihrem Land garantieren. „Dies hängt mit der Sicherheit zusammen. Niemand will völlig vom ausländischen Zulieferer abhängig sein“, führte Hynek an.