Martinsgänse kommen eher aus dem Ausland

Foto: Zyance, Wikimedia Commons, CC BY-SA 2.5

Am Martinstag gibt es auch in Tschechien traditionell Gans. Doch nur die wenigsten Vögel kommen von heimischen Züchtern.

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Gänsebraten und junger Wein – das steht bei vielen Tschechen am Martinstag am 11. November auf dem Tisch. Die Ganz wird aber auch in diesem Jahr nicht meist von einem tschechischen Bauernhof kommen. Denn die heimische Produktion reicht bei weitem nicht aus bei der massiven Nachfrage hierzulande. Darüber berichtete das Nachrichtenportal novinky.cz am Montag.

Laut den Einzelhändlern liegen auch in diesem Jahr wieder vor allem Gänse aus Ungarn, Polen oder Deutschland in den Kühlregalen. In Tschechien gibt es nämlich kaum Großbetriebe, die Gänse züchten. Heimische Bauern liefern jährlich rund 175.000 Vögel aus, diese sind jedoch schon lange vor dem Martinstag vergriffen.

Immerhin wird die Martinsgans laut den Einzelhändlern heuer nicht teurer. So kostet ein Kilo gefrorene Gans aus dem Import rund 100 Kronen (4 Euro), frisches Fleisch bekommt man wiederum für etwa 200 Kronen (8 Euro) das Kilo. Für eine tschechische Gans müssen Kunden jedoch traditionell etwas tiefer in die Tasche greifen, da kostete das Kilo bis zuletzt ganze 300 Kronen (12 Euro).

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Im Gegensatz zu den Gänsezüchtern gibt es bei den Winzern keinen Warenmangel zum Martinstag. Laut Schätzungen des tschechischen Weinfonds stehen rund 2,2 Millionen Flaschen des ersten Weines des Jahres zum Verkauf bereit. In den letzten Jahren hat sich hierzulande die Tradition des jungen Martinsweins durchgesetzt, der jedes Jahr erstmals am 11. November ausgeschenkt wird. Da dieser 2019 jedoch auf einen Montag fällt, können sich die Freunde des jungen Weines bereits am 8. November auf die ersten Verkostungen freuen. Den sogenannten Martinswein haben sich die tschechischen übrigens von den Franzosen abgeschaut und ihrem Hype um den Beaujolais nouveau.