Betroffen sein werden nicht nur Lkw-, sondern auch Pkw-Fahrer. Die Schlangen an den Grenzen können bis über 40 Kilometer lang werden.
Foto: Tim Reckmann, CC BY-NC-SA 2.0
Grund für das befürchtete Verkehrschaos ist die schleppende Registrierung
von Lastkraftwagen für das neue satellitengestützte Mautsystem in
Tschechien. Aus Deutschland zum Beispiel wurden bisher nur 17 Prozent der
geschätzt 28.000 Lkws angemeldet. Auch die polnischen und rumänischen
Spediteure sind im Verzug (36 bzw. 30 Prozent angemeldet). Aus den sieben
am stärksten betroffenen Ländern müssen über 400.000 Wagen registriert
werden.
Die Betreiber warnen deswegen vor langen Staus an den Grenzen in den ersten beiden Dezemberwochen. Vor allem an den Übergängen zu Polen und der Slowakei könnte es kritisch werden. Maut-Betreiber CzechToll hat dazu eine Studie ausarbeiten lassen. Demnach muss am Übergang Lanžhot / Landshut in Mähren auf der Autobahn D2 mit bis zu 44 Kilometer Stau gerechnet werden, in Bohumín / Oderberg auf der D1 mit 40 Kilometern sowie in Český Těšín / Tschechisch-Teschen mit bis zu 22 Kilometern.
Weniger lange Schlangen sind beispielsweise an der tschechisch-deutschen Grenze auf der D8 zwischen Prag und Dresden zu erwarten, aber auch dort können sich die Fahrzeuge bis auf zehn Kilometer stauen. Laut CzechToll-Chef Matej Okáli werden von den Komplikationen „nicht nur der Lastverkehr, sondern auch die Fahrer von Pkws betroffen“ sein. Besonders die kleinen Speditionsunternehmen haben bisher nicht ausreichend auf den Aufruf zur Registrierung reagiert.
Der Anmeldeprozess wurde am 22. September gestartet. Um eine On-Board-Unit (OBU) zu erhalten, muss eine Kaution von 2468 Kronen (97 Euro) hinterlegt werden. Die Registrierung ist sowohl an Verkaufsstellen möglich, als auch online. Die offizielle Website ist: www.mytocz.eu.