Höhere Schulden – bessere Tilgungsdisziplin

Foto: Steve Buissinne, Pixabay / CC0

Der Gesamtumfang der Schulden von Privathaushalten in Tschechien wächst an. Zugleich steigt aber auch die Zahl jener, die ihren Verbindlichkeiten nachkommen können.

Foto: Steve Buissinne,  Pixabay / CC0
Die tschechischen Haushalte hatten im Juni insgesamt 2,38 Billionen Kronen (92 Milliarden Euro) Schulden gegenüber den Banken. Das bedeutete im Jahresvergleich einen Anstieg um 148,7 Milliarden Kronen (5,8 Milliarden Euro). Allerdings sank der Umfang jener Schulden, die nicht beglichen werden konnten. In der ersten Hälfte dieses Jahres lag die Summe bei 31,4 Milliarden Kronen (1,2 Milliarden Euro), das waren 5,5 Milliarden Kronen (215 Millionen Euro) weniger als Ende 2018. Die Zahl der Schuldner, die ihren Verbindlichkeiten nicht nachkommen konnten, sank im Jahresvergleich um 61.000 auf 215.000. Dies geht aus Daten des Banken- und Nichtbankenregisters über Kundeninformationen hervor.

Eine bessere Zahlungsdisziplin bei Verbraucherkrediten ist seit dem dritten Quartal 2018 festzustellen. Bei Hypotheken und Wohnkrediten hat der Trend noch früher eingesetzt. Die Zahl der Menschen, die diese nicht tilgen, sinkt in den letzten Jahren um 14 bis 18 Prozent jährlich. Derzeit sind 1,7 Prozent der Kunden nicht imstande, ihren Pflichten aus Wohndarlehen nachzukommen. Das Risiko ist bei Menschen unter 24 Jahren und über 55 Jahren am größten.

„Es handelt sich um eine langfristige Entwicklung, die zwei Hauptfaktoren hat. Erstens ermöglichen eine niedrige Arbeitslosenquote und die steigenden Löhne den Menschen, sich immer höhere Summen auszuleihen und diese auch vertragsgemäß zurückzuzahlen. Zweitens handeln Banken und Finanzinstitute zunehmend verantwortungsbewusst. Das heißt, dass sie schon bei der Kreditvergabe mögliche Risiken der zukünftigen Rückzahlung in Betracht ziehen“, erläuterte der Geschäftsleiter des Nichtbankenregisters, Jiří Rajl.