China: Tschechische Firmen schließen Abkommen

Miloš Zeman und Marta Nováková (Foto: ČTK/Jozífek Radek)

Bei einem Unternehmerforum in Shanghai anlässlich der China-Reise von Staatspräident Miloš Zeman wurden mehrere Kontrakte mit dortigen Firmen unterzeichnet.

Miloš Zeman und Marta Nováková  (Foto: ČTK/Jozífek Radek)

Die Abkommen betreffen unter anderem Flugtechnik. So hatte die Firma Eldis aus Pardubice bei der Ausschreibung von Radaranlagen für 13 chinesische Flughäfen im September den Zuschlag bekommen. Die Lieferung sei nun mit den Unterschriften besiegelt worden, sagte Industrie- und Handelsministerin Marta Nováková (parteilos) am Dienstag in Shanghai. Die Ressortchefin gehört zur Delegation, die Präsident Zeman in China begleitet.

Zudem unterzeichneten die Firmen Zall Jihlavan Airplanes und Zall Aircraft Manufacturing in Wuhan ein gemeinsames Memorandum. Dabei soll es um einen Auftrag von 600 Klein-Flugzeugen gehen. „Beide Firmen haben ein gemeinsames Unternehmen mit einem chinesischen Partner, das ist ihr Investor“, konkretisierte Nováková.

Und nicht zuletzt einigten sich die Finanz-Holding PPF des tschechischen Milliardärs Petr Kellner und der Telekommunikationsausrüster Huawei auf den Ausbau des Mobilfunknetzes der fünften Generation.

Staatspräsident Zeman hatte zur Eröffnung des tschechisch-chinesischen Unternehmerforums unter anderem auf die Handelszahlen aufmerksam gemacht: „Um den Zustand der gemeinsamen Handelsbeziehungen kurz zusammenzufassen, nenne ich zwei Zahlen: Der tschechische Export nach China ist im vergangenen Jahr um 20 Prozent gestiegen, und die Zahl chinesischer Touristen in Tschechien ist ebenfalls um 20 Prozent angewachsen.“

Tschechische Journalisten hatten jedoch im Vorfeld der China-Reise ein etwas anderes Bild gezeichnet. So wies die Tageszeitung „Právo“ am Montag etwa darauf hin, dass Zeman und sein Pekinger Amtskollege Xi Jinping noch 2016 einen Schub bei den chinesischen Investitionen hierzulande versprochen hatten. Mehr als 230 Milliarden Kronen (8,85 Milliarden Euro) sollten es bis 2020 sein. Die tatsächlichen Zahlen seien jedoch deutlich bescheidener, hieß es in dem Bericht. Nach Angaben der tschechischen Nationalbank lagen die Investitionen aus China im Jahr 2016 bei 12,5 Milliarden Kronen (480 Millionen Euro), im vergangenen Jahr aber nur noch bei 5,8 Milliarden Kronen (223 Millionen Euro).

Autor: Till Janzer
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