ČEZ gibt sein Rumänien-Geschäft auf

Reşita (Foto: Archiv ČEZ)

ČEZ plant einen Abzug aus Rumänien. Den Erlös will der Konzern in Atomkraftwerke und erneuerbare Energiequellen investieren.

Reşita  (Foto: Archiv ČEZ)
Der Energiekonzern ČEZ will die Mehrheit seiner Aktiva in Rumänien verkaufen. Interessenten können sich bis 25. September melden, wie eine Sprecherin am Montag mitteilte. Anschließend sollen sie unverbindliche Angebote für eines oder mehrere der sieben Unternehmen abgeben, hieß es weiter. In Rumänien werden die Firmen Distributie Energie Oltenia, Ovidiu Development, Tomis Team, MW Team Invest, CEZ Vanzare, TMK Hydroenergy Power a CEZ Romania zum Verkauf angeboten.

Eine Abstoßung der Betriebe in dem südosteuropäischen Land war im Juni beschlossen worden. Er entspricht der neuen Strategie des teilstaatlichen Konzerns. ČEZ will sich schrittweise auch von seinen Aktiva in Bulgarien, der Türkei und teilweise in Polen verabschieden.

Windpark Fântânele-Cogealac  (Foto: Sandri Alexandra,  Flickr,  CC BY-SA 2.0)
Das Rumänien-Geschäft galt lange als unrentabel und auch Premier Andrej Babiš (Partei Ano) kritisierte langfristig das Auslandsengagement von ČEZ. Man rechnet mit einem Erlös in Höhe von einigen Milliarden Euro. Diese sollen in den Ausbau der tschechischen Atomkraftwerke sowie erneuerbarer Energiequellen gehen. Zudem ist eine Modernisierung des Stromnetzes in Tschechien geplant.

Der Mehrheitseigner von ČEZ ist der tschechische Staat, der einen Aktienanteil von 70 Prozent im Unternehmen hält. Der Konzern ist seit 2005 auf dem rumänischen Energiemarkt präsent. Ihre dortigen Aktiva umfassen unter anderem eines der größten Stromnetze mit 1,4 Millionen Kunden, den größten europäischen Inlandswindpark Fantanele-Cogealac und das hydroenergetische System Reşita.