Bier aus Abwasser

Foto: Archiv der Brauerei in Čížová

In der Kleinbrauerei in Čížová wurde erstmals in Tschechien Bier aus recyceltem Wasser gebraut.

Foto: Archiv der Brauerei in Čížová
Bisher wurden 15 Hektoliter vom „Abwasser-Bier“ mit dem Namen Erko gebraut. Die Idee dazu hatten Braumeister aus Čížová nahe Písek in Südböhmen. Genutzt wurde dabei Wasser aus einer Prager Kläranlage.

„Wir wussten, dass etwas ähnliches bereits ein- oder zweimal in der Welt gemacht wurde. Wir hatten keinen Grund, es nicht zu versuchen. Das Ergebnis hat unsere Erwartungen übertroffen. Das Bier aus dem speziell gereinigten Recyclingwasser lässt sich von dem klassischen nicht unterscheiden“, führte Bierbrauer Martin Hrubeš an.

Für die Herstellung des Gerstensaftes hat die Brauerei mit Experten vom französischen Wasserversorger Veolia zusammengearbeitet. Diese haben das Wasser zunächst durch eine Kombination von Membrantechnologien und Aktivkohleverfahren gereinigt. Nach einer Aussage von Veolia-Handelsdirektor Ondřej Beneš würden diese Methoden der Wasserreinigung in vielen Brauereien gebraucht. Allerdings handle es sich nicht um Wasser aus Kläranlagen, so Beneš.

Die Brauerei Čížová will auch weiterhin ihr Bier aus Recyclingwasser produzieren. Bisher wird es zu besonderen Anlässen angeboten „Es ist zweifelsohne billiger und günstiger, Tiefwasser aus der Brauerei zu nutzen. Mit dieser Aktion wollen wir aber zeigen, dass wir imstande sind, durch biologische und chemische Reinigungsverfahren eine Wasserqualität zu erreichen, die aus chemischer und mikrobiologischer Sicht besser ist als bei Tiefwasser“, so Vertreter der Veolia.

Die Brauerei Čížová produziert 3000 Hektoliter Gerstensaft pro Jahr. Sie bietet drei Sorten nicht pasteurisiertes und nicht gefiltertes Bier.