Tschechischer Agrarhandel rutscht weiter ins Minus

Illustrationsfoto:: Pixabay CC0

Die Importe an landwirtschaftlichen Produkten steigen stärker als die Exporte.

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Besonders lässt sich dies am Fleisch festmachen. 2017 wurde viermal mehr Fleisch eingeführt als noch 2004, bei Tschechiens Beitritt zur EU. Der Gesamtwert der Einfuhren dieses Gutes lag im vergangenen Jahr bei 28 Milliarden Kronen (1,1 Milliarden Euro). Dies teilte der Landwirtschaftsverband unter Verweis auf Daten des Statistikamtes mit.

Schweinefleisch wird besonders aus Deutschland und Polen hier hergebracht. Der Landwirtschaftsverband verweist in diesem Zusammenhang darauf, dass auch Lebensmittel hierzulande eingeführt werden, die vor Ort produziert werden könnten. Wollte man die Lebensmittelimporte durch eigene Waren ersetzen, würden 40.000 zusätzliche Arbeitsplätze entstehen, hieß es.

Die tschechische Landwirtschaft hat in den vergangenen 20 Jahren bei Ein- und Ausfuhren jährlich einen Negativsaldo von durchschnittlich 25 Milliarden Kronen (977 Millionen Euro) ausgewiesen. Und die Lage hat sich zuletzt eher noch verschlechtert. Im vergangenen Jahr erreichte das Minus im Agrarhandel sogar 30 Milliarden Kronen (1,17 Milliarden Euro). Das waren 7,7 Milliarden Kronen (300 Millionen Euro) mehr als 2016.

Das dramatische Anwachsen der Importe landwirtschaftlicher Produkte schränke die tschechischen Hersteller ein, insbesondere bei tierischen Produkten, so der Landwirtschaftsverbandsvorsitzende Martin Pýcha. Seinen Worten nach greifen weiterhin die Förderstrategien des Landwirtschaftsministeriums nicht. Sie zielen eigentlich darauf, die Struktur des Agrarhandels des zu verbessern.