Willkommen bei Wikingern in Mähren

Foto: Jana Vráblíková, Facebook - Jagāri
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Das Interesse für die Geschichte der Wikinger ist in letzter Zeit dank Filmen und einer populären irisch-kanadischen Fernsehserie gestiegen. Und bei weitem nicht nur in Skandinavien, wo die gefürchteten mittelalterlichen Krieger zu Hause sind. Ein Wikingerdorf entsteht jetzt auch in der mährischen Walachei.

Foto: Jana Vráblíková,  Facebook - Jagāri

Die Gemeinde Liptál / Lipthal liegt einige Kilometer südwestlich von Vsetín entfernt. Im Tal nahe der Industriezone wird ein Wikingerdorf errichtet. Die Initiatoren sind Mitglieder des Vereins historischer Fechter „Jagari“. Um das Gelände herum wurde ein Palisadenzaun errichtet. Durch ein Tor geht es in die Wikingersiedlung. Deren Leiter ist Jarl Martin Dorotík:

Foto: Jana Vráblíková,  Facebook - Jagāri
„Das Eintrittstor ist überdacht. Es gibt dort zudem einen Wehrgang, an dem die Besucher begrüßt werden können. Rechts vom Eingang wurde eine Opferstätte nachgestellt. Sie besteht aus drei Bäumen und drei Steinen. In der Mitte befindet sich der sogenannte Schalenstein.“

In dieser Opferschale liegen einige grüne Blätter. Welche Opfergaben aber benutzen die Wikinger aus der mährischen Walachei?

„Meist legen wir lokale Früchte in die Schale, vor allem Äpfel. Es wird aber auch Honigwein und Bier in die Schale gegeben.“

Bei den mährischen Wikingern geht es also recht friedlich zu. Die eventuell gefangenen Feinde müssen keine Angst haben. Jarl Dorotík macht auf einen bemalten Stein aufmerksam, der an die Runensteine aus Skandinavien erinnert.

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„Die Malereien wurden einem Runenstein aus Schweden nachempfunden. Abgebildet sind der Gott der Jagd Ull aus der nordischen Mythologie und ein Mann auf der Jagd.“

Ein anderer Gott aus den nordischen Sagen, Thor, ist sogar im Holz verewigt. Die Plastik steht inmitten des Geländes. In der Wikingersiedlung fehlt auch nicht ein Gemüsegarten. Martin Dorotik dazu:

„Für uns ist es ein Experiment. Wir züchten hier Leinen und einige Färberpflanzen. Nach der Ernte wollen wir versuchen, Textilien aus Wolle damit zu färben.“

Das Wikingerdorf ist allerdings noch nicht fertig. Die Vereinsmitglieder haben also noch viel Arbeit vor sich.

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„Wir haben angefangen, die erste Blockhütte zu bauen. Bisher stehen nur die Stützpfeiler. Bis zum Winter wollen wir den Bau beenden. Wir haben vor, noch das sogenannte Langhaus zu errichten, wo man bei Festen oft zusammentraf. Das Haus soll auf dem Hügel entstehen.“

Das Grundstück hat Silvie Hluchá aus Zlín dem Verein „Jagari“ kostenlos zur Verfügung gestellt.

„Ich interessiere mich für die heidnischen Zeiten und für alte Handwerke. Ich treibe Sport, und zwar Fechten. Zu den historischen Fechtern habe ich eine gute Beziehung. Mir gefällt deren Wikingerprojekt.“

Die Wikinger aus der mährischen Walachei denken daran, dass sie künftig das nachgestellte Dorf den Schulklassen aus der Umgebung für den Geschichtsunterricht zur Verfügung stellen.

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