Wie sorgt der Staat für seine Kriegsveteranen?

Kriegsveteranen

Heute gelten sie als Elite und repräsentieren ihr Land bei den internationalen Missionen alliierter Streitkräfte. Was erwartet sie jedoch möglicherweise in etwa 50 Jahren? Wie sorgt der Staat für seine Kriegsveteranen? Hören Sie dazu den folgenden Beitrag von Markéta Maurová.

Einige hundert Kriegsveteranen in Tschechien, d.h. Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg, die heute um 80 Jahre alt sind, sowie Veteranen der Militärmissionen aus der neueren Zeit, bräuchten einen Platz im Pflegeheim. Das tschechische Verteidigungsministerium bemüht sich zwar, den Veteranen zu helfen, seine Möglichkeiten aber sind beschränkt. Jana Ruzickova vom Generalstab der Tschechischen Armee:

"Es gibt eine solche Einrichtung, und zwar beim Zentralen Militärkrankenhaus in Prag. Sie wurde am 1. September 2001 gegründet. Diese Einrichtung hat eine Bettenkapazität für 17 Personen und ist für Kriegsveteranen sowie Militärrentner bestimmt, die über das Attest eines Kriegesveteranen verfügen."

In einer schwierigen Lage befänden sich zurzeit etwa 300 alte Soldaten, behauptet Jindrich Sitta, der ehemalige Chef des 6. Feldlazaretts der Tschechischen Armee, das 2001 in Afghanistan zum Einsatz kam. Sitta hat die Armee verlassen, nachdem die Polizei seine überharten Methoden untersuchte, mit denen er die Disziplin seiner Soldaten zementieren wollte. Nun repräsentiert er die Vereinigung der Kriegsveteranen, die sich entschieden hat, sich nicht mehr auf den Staat zu verlassen und selbst nach Hilfe zu suchen. Die Veteranen streben daher an, entsprechende Gebäude zu erwerben. Zunächst das Militärkrankenhaus im westböhmischen Pilsen, das die Armee räumen will. In einer weiteren Phase planen sie, in jedem der 14 tschechischen Landkreise ein Pflegeheim zu errichten. Sitta rechnet diesbezüglich nicht damit, dass ihm die Armee dafür Finanzen zur Verfügung stellt. Es sollte sich eher um eine gemeinsame Investition der Initiatoren, des Staates und privater Spender handeln.

"Ich würde nicht sagen, dass der Staat nicht für seine Veteranen sorgt. Ich behaupte, der Staat sorgt dafür im Rahmen seiner Möglichkeiten und Kapazitäten. Es ist aber nicht vergleichbar damit, wie andere Staaten für ihre Veteranen sorgen können, und zwar Staaten, die sowohl westlich als auch östlich von Tschechien liegen."