Weltjugendtag 2022 in Prag?

Weltjugendtag 2016 (Foto: Silar, CC BY-SA 4.0)
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Prag bewirbt sich als Gastgeber des Weltjugendtags im Jahr 2022.

Johannes Paul II.  (Foto: KingCrimson,  Public Domain)
Der Weltjugendtag wurde in den 1980er Jahren von Papst Johannes Paul II. ins Leben gerufen. Seitdem findet das Treffen junger Katholiken in verschiedenen Städten Europas, Amerikas und Asiens statt. Nun bewirbt sich Prag als Gastgeber im Jahr 2022.

Eine „katholische Olympiade“ wird der Weltjugendtag manchmal genannt. Papst Franziskus begrüßte 2016 rund drei Millionen Pilger in Krakau. Nächstes Jahr kommen die jungen Katholiken in Panama zusammen. In vier Jahren könnte schließlich Prag der Gastgeber des Weltjugendtags sein. Jan Balík wurde von den tschechischen Bischöfen mit den Vorbereitungen beauftragt. Der erste Impuls sei 2005 beim Weltjugendtag in Köln gekommen, sagt Balík.

„Dort habe ich mit den Bischöfen über die Möglichkeit gesprochen, ein derartiges Treffen in Prag zu veranstalten. Das päpstliche Amt für Laien, Familie und Leben schätzt das Engagement von Tschechen bei den Weltjugendtagen sehr. Die Mitarbeiter des Amtes haben uns selbst aufgefordert, als Gastgeberland für den Weltjugendtag 2022 zu kandidieren. Zudem wurde uns empfohlen, die Nachbarländer wegen einer möglichen Zusammenarbeit anzusprechen.“

Die Bischöfe wandten sich inzwischen an ihre slowakischen Kollegen mit dem Vorschlag eines gemeinsamen Weltjugendtages. Diese seien einverstanden gewesen, sagt Balík. Außerdem schickte man Anfragen auch nach Ungarn und weitere Nachbarstaaten:

Weltjugendtag 2016  (Foto: Silar,  CC BY-SA 4.0)
„Wir haben einige Diözesen in Österreich und in Deutschland angesprochen. Bisher bekamen wir eine positive Antwort von Kardinal Marx aus München und von Klaus Küng, dem Bischof von St. Pölten. Wir hoffen, dass sich noch weitere Diözesen anschließen werden. In Deutschland wurde der Weltjugendtag schon 2005 veranstaltet. Bayern steht uns jedoch sehr nahe und es bietet sich deshalb an, das Treffen gemeinsam zu organisieren.“

Zurzeit tauschen Jan Balík und seine Mitarbeiter Informationen und Unterlagen mit der zuständigen Behörde im Vatikan aus. Welche Aspekte spielen vermutlich die wichtigste Rolle bei der Wahl des Gastgeberlandes? Jan Balík:

Jan Balík  (Foto: Archiv der tschechischen Bischofskonferenz)
„Ich bin davon überzeugt, dass die Sicherheit der jungen Menschen dabei am wichtigsten ist. Zudem kann die Zusammenarbeit des Staates mit der Kirche eine Rolle spielen. Der Gastgeber muss über einen entsprechenden Ort für das abschließende Treffen mit dem Papst verfügen. Im Schnitt nehmen etwa 300.000 junge Menschen am Weltjugendtag teil, am abschließenden Wochenende kommen aber auch weitere, nicht nur junge Menschen hinzu. Es wird damit gerechnet, dass etwa 1,5 Millionen Pilger in der tschechischen Hauptstadt zusammentreffen könnten. In Frage kommt bei uns das Messegelände im Prager Stadtteil Letňany. Dort, wo der ehemalige Prager Oberbürgermeister Bém die olympischen Spiele veranstalten wollte, möchten wir den Weltjugendtag organisieren.“

Über den Gastgeber des Weltjugendtags wird Papst Franziskus selbst entscheiden. Den Veranstaltungsort will er während des Weltjugendtags in Panama im Januar 2019 bekanntgeben.