Telefahrschein-Bestellung

In einem grenzüberschreitenden Pilotprojekt wird bereits seit Ende Januar im Raum Vogtland und Karlsbad ein neues Zahlungssystem getestet. Fahrgäste des öffentlichen Nahverkehrs können dabei ihren Fahrschein von unterwegs mit dem Handy kaufen. Unser freier Mitarbeiter Christoph Amthor berichtet darüber.

Das hochmoderne Zahlungssystem wurde jüngst von Siemens in Dresden entwickelt, beteiligt sind aber auch Firmen wie das Unternehmen T-Mobile. Die Neuerung gegenüber dem herkömmlichen Kaufvorgang besteht darin, dass der Kunde sein Ticket jederzeit per Knopfdruck mit seinem Handy erwerben kann. Voraussetzung hierfür ist allerdings eine vorherige kostenlose Registrierung auf einem zentralen Rechner. Abgebucht wird der fällige Betrag dann per Kontoeinzug oder über die Telefonrechnung. Das eigentliche Ticket ist dabei nicht auf dem Handy, sondern auf einem zentralen Computer gespeichert, auf den der Schaffner jederzeit Zugriff hat. Um nun die Tauglichkeit der neuen Technik, aber auch die Akzeptanz durch die Kunden unter realen Bedingungen zu testen, wurde am 26. Januar zunächst ein Pilotprojekt gestartet. Karl-Heinz Meinel, Geschäftführer des Zweckverbandes Öffentlicher Personennahverkehr Vogtland, erklärt das Ziel:

Hier wollen wir testen, wie der so genannte Taschenfahrscheinautomat, also das Handy, nutzbar sein wird für den Kauf von Tickets, von Fahrscheinen, und das grenzüberschreitend innerhalb des Projektes Egronet in Thüringen, in Bayern, Tschechien und Sachsen.

350 Testpersonen, darunter 50 Tschechen, werden sich dem dreimonatigen Testlauf unterziehen. An dem Unternehmen werden auf tschechischer Seite das Verkehrsministerium, die Bahn, der Kreis Karlsbad sowie die Firmen Autobusy Karlovy Vary und Viamont beteiligt sein. Und da es sich um ein innereuropäisches Grenzprojekt handelt, leistet die EU einen Beitrag von 1,2 Millionen Euro.

Meinel legt Wert darauf, dass auch ältere und technisch unbegabte Fahrgäste nicht von der Entwicklung abgehängt werden. Die Bedienung wurde so einfach wie nur möglich gestaltet und gestaltet sich kaum schwieriger als ein gewöhnlicher Telefonanruf.

Dieses System ist sehr einfach gestaltet, Sie können sozusagen über Favoriten einen Fahrschein, den Sie immer wieder lösen wollen, kaufen.

Und da verwundert es auch nicht, dass sich unter den beteiligten Testpersonen auch Rentner im fortgeschrittenen Alter befinden. Genauere Ergebnisse erhofft man sich im April. Dann wird sich zeigen, ob die Fahrgäste mit ihrem Telefon besser umgehen können als so mancher Angestellte am Bahnschalter mit den Fahrgästen!

http://www.telefahrschein.de

http://www.egronet.de