So sieht sich Tschechien: Werbevideo des Außenministeriums
Ein vielfältiges Land mit wunderbaren Menschen – das ist Tschechien in einem neuen Videoclip. Den fünfminütigen Film hat das Außenministerium drehen lassen, er soll unter anderem bei offiziellen Anlässen im Ausland gezeigt werden.
„Das Außenministerium hat schon längere Zeit ein gewisses Defizit gespürt in der Präsentation unseres Landes. Es fehlte einfach solch ein Videoclip, der Tschechien als Ganzes vorstellt – als Land, das vielfältige Natur bietet, top ausgebildete und innovative Menschen hat, hoch entwickelte Wirtschaft und Infrastruktur sowie Kultur auf Weltniveau. Das Video soll zeigen, dass es sich hier gut leben lässt.“
Das Video gibt es mit Untertiteln in neun Sprachen. Außer Deutsch sind das etwa Englisch oder Spanisch, aber genauso Arabisch und Chinesisch.Noch in der ersten Minute sind beispielsweise der Hradschin und die Karlsbrücke in Prag zu sehen. Der Text dazu lautet: „mehr als tausendjährige, reiche Geschichte“. Das tschechische Bier hat natürlich auch seinen Platz. Oder an anderer Stelle werden Tennisspielerin Petra Kvitová und Eishockey-Superstar Jaromír Jágr gezeigt, dazu heißt es etwas zweifelhaft, Tschechien sei eine „Sport-Weltmacht“. In jedem Fall hat Außenminister Lubomír Zaorálek den Videoclip nun immer im Gepäck.
„Der Videoclip wird unter anderem auf Wirtschaftsseminaren gezeigt, zu denen Außenminister Lubomír Zaorálek oder andere Repräsentanten des Staates bei ihren Auslandsreisen gehen. Er kann auch bei bei den unterschiedlichsten Empfängen und Kulturveranstaltungen laufen, an denen die tschechischen Auslandsvertretungen teilnehmen. Das Video steht auf den Webseiten des Außenministeriums zur Verfügung und bei den Social Media“, Irena Valentová.Lob und Kritik gab es bereits an dem fünfminütigen Streifen. Die Leser des Nachrichtenportals idnes.cz konnten zum Beispiel darüber abstimmen, ob ihnen der Film gefällt. Über 8000 User klickten mit „Ja“, nur die Hälfte sagte „Nein“. Auch von der tschechischen Handelskammer hieß es, dass man auf solch einen Clip lange gewartet habe.
Kritik kam aber vom Klavierhersteller Petrof. Denn Kahánek spielt in dem Video auf einem Steinway-Flügel und nicht auf einem entsprechenden Instrument des tschechischen Fabrikanten.Englischsprachige wiederum stoßen sich an der Namensgebung des Landes. Denn das Außenministerium propagiert seit dem Sommer die Kurzbezeichnung Czechia anstatt des gebräuchlichen Czech Republic. Im Deutschen ist Tschechien hingegen die eleganteste Namensform, auch wenn manche immer noch den politisch belasteten Begriff „Tschechei“ verwenden. Allerdings könnte sich ein Muttersprachler vielleicht am deutschen Titel stören. Der lautet, leicht doppeldeutig: „In Tschechien gibt es tolle Leute.“