Prager Burg in Fotografien

Foto: CTK
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„Die Prager Burg in Fotografien“ ist der Titel eines Ausstellungszyklus´, der die Geschichte des für das ganze Land bedeutenden Standortes in unterschiedlichen Zeitperioden mittels des spezifischen Mittels der Fotografie präsentiert. Der erste Teil der Reihe, eröffnet im Oktober 2005, war der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts gewidmet. Daran knüpfte im August 2006 die zweite Ausstellung an, die die Prager Burg in der Zeit von 1900 bis 1939 vorstellte. Die Periode zwischen 1939 und 1989 bildet nun den Zeitrahmen der Ausstellung, die bereits seit einigen Monaten zu sehen ist und die bis Ende Januar verlängert wurde.

Foto: CTK
„In dieser Ausstellung geht es natürlich nicht um die Fotografie als solche, oder um die Entwicklung der Fotografie, sondern um die Verwandlungen der Prager Burg in dieser Zeitperiode, sie fanden aber selbstverständlich vor dem Hindergrund der großen historischen Ereignisse statt,“

sagt Pavel Scheufler, Fotografiehistoriker und Koautor der Ausstellung. Die Fotos reflektieren also die Prager Burg während des Krieges, vor allem aber die nachfolgende kommunistische Ära. Nebeneinander sind Fotodokumente wie auch künstlerische Fotoaufnahmen zu sehen. Einige Fotos werden allerdings überhaupt zum ersten Mal gezeigt, weil sie vor 1989 als für die Veröffentlichung „ungeeignetes Fotomaterial“ galten. Neben renommierten Fotografen wie zum Beispiel Karel Plicka, Josef Sudek oder Zdenko Feyfar sind auch viele andere vertreten:

„Viel mehr vertreten sind Menschen, deren Namen in keiner Enzyklopädie zu finden sind. Dabei waren es hervorragende Fotografen und hervorragende Handwerker. Viele waren auch direkt mit der Denkmalpflege verbunden. Wir konnten aber natürlich nicht auf die namhaftesten Kunstfotografen der Vergangenheit und der Gegenwart verzichten. Das jüngste Foto der Ausstellung entstand am 29. Dezember 1989.“

Pavel Scheufler  (Foto: CTK)
Ein kleineres Teil der Fotos blickt auf die Kriegszeit zurück, als auf der Prager Burg vieles passiert ist, wovon die Öffentlichkeit zum Teil keine Ahnung habe, sagt Pavel Scheufler.

„Man hat zum Beispiel die wunderschöne St.Georg-Reiterstatue im königlichen Burggarten vergraben. In der St.Veits-Kathedrale wurden einige Räume zugemauert. Wir konnten aber auch den politischen Hintergrund jener Zeit nicht ignorieren. Man kann zum Beispiel allein aus den Fotos aus dem Spanischen Saal ersehen, welche Ereignisse dort über die Bühne gingen. Nebeneinander sieht man unter anderem Fotos von deutschen Soldaten oder die Weihnachtsbescherung des nach sowjetischer Art gekleideten Väterchen Frost. Andere Fotoparallelen sind wiederum die Geschenkübergaben an Spitzenpolitiker. Zum Beispiel: Präsident Hácha bekommt einen BMW, ein paar Jahre später nimmt Präsident Beneš einen Tatra-Wagen entgegen.“

Alle Fotos, die in der Ausstellung „Die Prager Burg in Fotografien“ zu sehen sind, findet man gemeinsam mit einem Begleittext über den geschichtlichen Hintergrund sowie über die einzelnen Aufnahmen im gleichnamigen Bildband.