Paketzusteller vor Weihnachten unter Hochdruck

Illustrationsfoto: Davie Bicker, Pixabay / CC0

Für ein gelungenes Weihnachtsfest braucht es natürlich auch Geschenke. Immer mehr Menschen in Tschechien bestellen diese im Internet. Und Paketzusteller müssen die bestellte Ware dann zum Kunden bringen. Das bedeutet Intensivarbeit für die Kuriere und die übrigen Mitarbeiter der Paketdienste.

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Folgendes spielt sich derzeit oft ab vor tschechischen Haustüren: Ein müder Kurier klingelt, überreicht ein Päckchen, lässt den Kunden – so schnell es geht – unterschreiben und fährt weiter. Für Paketdienste hat die anstrengendste Zeit des Jahres begonnen:

„Die Weihnachtssaison startet für uns Anfang November, doch der erste große Ansturm tritt nach dem sogenannten Black Friday ein“, erklärt dazu der Generaldirektor des Paketzustellers DPD, Miloš Malaník.

Sein Unternehmen stellt im Advent 60 Prozent mehr Pakete zu als im Rest des Jahres. Auch deshalb setzt DPD gerade jetzt in einigen Städten auch Kuriere ein, die die Zustellung der Päckchen und Pakete zu Fuß oder mit dem E-Bike übernehmen. Rekordzahlen im Frachtbetrieb vermeldet auch ein weiterer privater Zusteller: Zásilkovna.

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„Der Unterschied im Paketversand der Vorweihnachtszeit mit den restlichen Monaten des Jahres liegt bei 300 bis 400 Prozent“, so Unternehmenssprecher Kamil Chalupa:

Mit anderen Worten: Von Zásilkovna werden gegenwärtig drei- bis viermal so viele Pakete transportiert wie sonst. Aber es gibt noch andere Möglichkeiten, sich seine Weihnachtsgeschenke liefern zu lassen. So erfreut sich die Abholung von Paketen an einem bestimmten Zustellpunkt einer immer größeren Beliebtheit unter den Tschechen. Auf diese Weise stellt beispielweise DPD jede dritte Sendung zu. An diesem neuen Trend beteiligt sich auch die staatliche Tschechische Post. Sie hat hierfür eigene Abholstationen errichtet, die sogenannten balíkovna. In ganz Tschechien bietet die Post mittlerweile 400 davon an. Dazu erläutert Sprecher Matyáš Vitík:

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„Dort wird rund die Hälfte aller Pakete ausgehändigt, die zuvor auf den Postämtern aufgegeben wurden.“

So mancher Kunde lässt sein Päckchen jedoch sehr lange auf der Ausgabestelle liegen. Beim Paket-Expressdienst PPL, einer Tochter des deutschen Unternehmens DHL Express, ist das anders. Hier sei die Verweildauer wesentlich kürzer, behauptet PPL-Marketingdirektor Milan Loidl:

„Im Schnitt werden die Pakete bei uns binnen anderthalb Tagen abgeholt. Beim Eintreffen der Lieferung werden die Kunden sofort per SMS informiert. Wird die Versandware nicht innerhalb von sieben Tagen abgeholt, schicken wir sie an den Absender zurück. Sollte es aber an einem Ausgabepunkt zum Paketstau kommen, verkürzen wir den Zeitraum der Rücksendung.“

Zásilkovna  (Foto: Pinkpeace,  Wikimedia Commons,  CC BY-SA 4.0)
Trotz immer wiederkehrender Engpässe, der Paketdienst in Tschechien lebt inzwischen auch von der Konkurrenz. So garantiert Zusteller DPD, die Lieferung aller Weihnachtspakete bis spätestens zum 18. Dezember zu vollziehen. Für den Zusteller Zásilkovna ist der 20. Dezember der letzte Termin. Die Tschechische Post wiederum wirbt mit dem Slogan, dass sie auch noch die Last-Minute-Wünsche erfüllen werde. Sprecher Matyáš Vitík:

„Die meisten Kunden erhalten bis Mitte Dezember ihren Monatslohn. Danach bleibt aber nicht mehr viel Zeit bis Weihnachten. Daher wird es immer noch einige Bestellungen auf den letzten Drücker geben. Wir sind darauf eingestellt, dass die Paketzustellung erst dieser Tage kulminieren wird. Wir erwarten jedoch, dass dies nicht so dramatisch ist und die Tschechische Post so auch nicht überfordert wird.“