Neuer Bahn-Fahrplan: zwei Prozent teurer, weniger Regionalverbindungen und bessere Waggons

Foto: Kristýna Maková

Seit Sonntag ist bei den Tschechischen Bahnen ein neuer Fahrplan in Kraft getreten. Nutzer von Auslandsverbindungen können sich nun über mehr Komfort freuen, im Inland werden einige Verbindungen gestrichen, generell aber sind die Veränderungen gering.

Foto: Filip Jandourek,  Archiv des Tschechischen Rundfunks
Ausländer, vor allem aus deutschsprachigen Ländern, kennen diese Bahnstrecke durch Tschechien wohl am besten: Regelmäßig verkehren Eurocitys zwischen Berlin und Prag, einige fahren weiter über Brno / Brünn nach Wien, zweimal täglich sogar bis Budapest. Nach dem Fahrplanwechsel wird es auf dieser Strecke wenig Neues geben, lediglich samstags soll zu ausgewählten Terminen ein Eurocity-Zug über Berlin hinaus nach Rostock verlängert werden. Freuen können sich hingegen die Reisenden von Prag nach Linz und zurück: Auf der Strecke sollen nun statt den alten D-Zügen moderne Intercity-Waggons zum Einsatz kommen. Außerdem geht es nun schneller voran: Aus Prag ist man 18 Minuten schneller in Linz, aus Linz hingegen nur acht Minuten schneller in Prag. Die größten Änderungen betreffen jedoch den innerstaatlichen Regionalverkehr. Radka Pistoriusová ist Sprecherin der Tschechischen Bahnen:

Radka Pistoriusová  (Foto: ČT24)
„Zu den größten Änderungen ist es im Kreis Liberec / Reichenberg gekommen. Dort hat die Kreisverwaltung die größten Einsparungen getroffen und viel weniger Regionalzugverbindungen bestellt. Zum Beispiel wurde die Strecke von Liberec nach Jablonné v Podještědí / Deutsch-Gabel eingestellt, weil sie wegen Hochwasserschäden noch nicht befahrbar ist.“

Aber auch im Kreis Plzeň / Pilsen wird gespart, dort hat die Verwaltung sechs Prozent der Verbindungen gestrichen. Besser haben es Reisende in die Bäderregionen: Die Tschechischen Bahnen schicken ihren Hochgeschwindigkeitszug Pendolino zweimal täglich ganz aus dem Osten, aus Bohumín, über Prag nach Mariánské Lázně / Marienbad und Františkovy Lázně / Franzensbad. Allerdings werden allgemein die Fahrpreise um etwa zwei Prozent angehoben, wie Radka Pistoriusová sagt:

Foto: Kristýna Maková
„Wir haben uns für eine Preiserhöhung entschieden, um die Inflation auszugleichen und wegen Preisanhebungen bei den ausländischen Partnern. Natürlich investieren wir auch weiter in eine Erneuerung unseres Wagenparks. Wir werden nun hauptsächlich die Waggons auf den Fernstrecken modernisieren, nachdem wir in den letzten Jahren massiv in den Regionalverkehr investiert haben.“

Eine weitere Neuerung seit dem Fahrplanwechsel betrifft Reisende in den Osten, denn die Nachtzugverbindung nach Russland wurde ausgebaut. Seit Sonntag verkehrt dreimal wöchentlich ein luxuriöser Schlafwagen der russischen Bahnen zwischen Prag und Moskau, dessen Fahrzeit wurde zudem um fünf auf nunmehr 25 Stunden Fahrzeit verkürzt. Zusätzlich macht der wöchentliche Zug der russischen Staatsbahnen von Moskau über Mailand nach Nizza nun auch einen Stop in Ostrava / Ostrau. Die beste Möglichkeit also für eine gemächliche Reise mit der Bahn ans Mittelmeer.