NATO-Generalsekretär George Robertson in Prag

George Robertson mit Vaclav Havel (Photo: CTK)

Der am Mittwochabend angetretene Prag-Besuch des NATO-Generalsekretärs George Robertson steht ganz im Zeichen der Vorbereitungen auf den NATO-Gipfel am 21. und 22. November dieses Jahres in der tschechischen Hauptstadt. Olaf Barth berichtet.

George Robertson mit Vaclav Havel  (Photo: CTK)
George Robertson speiste am Mittwochabend mit Staatspräsident Vaclav Havel. Die aufgetischten Köstlichkeiten müssen so delikat gewesen sein, dass sich Robertson laut Präsidentensprecher Ladislav Spacek noch während des Essens zu einer Belobigung des Gastgeberlandes hinreißen ließ. Er habe keinen Zweifel daran, dass die Tschechische Republik die Organisation des ersten NATO-Summits in einem Land des ehemaligen Warschauer-Paktes vollends bewältigen werde, geizte der Schotte keineswegs mit Lob. Im selben Stil fuhr Robertson dann auch auf der Pressekonferenz am Donnerstagvormittag fort:

"Alle Summit-Vorbereitungen sind 100%ig so, wie sie sein sollten - genau nach Fahrplan. Alle Maßnahmen, die die Tschechische Regierung bisher getroffen hat, sind außerordentlich gut."

Sein Dank gelte aber auch der gesamten Tschechischen Republik und ihrem Präsidenten Vaclav Havel, denn:

George Robertson hat sich das Kongresszentrum in Prag angeschaut  (Photo: CTK)
"Dieses Gipfeltreffen zählt zu den bedeutendsten Augenblicken der NATO-Geschichte, denn hier werden Entscheidungen über die zukünftige Gestalt der Allianz fallen. Seine Bedeutung wird nicht nur darin liegen, dass weitere Mitglieder für eine Bündnis-Erweiterung eingeladen werden, sondern es wird auch um eine Transformation gehen. Die NATO wird sich modernisieren und den Sicherheitsbedürfnissen des 21. Jahrhunderts anpassen müssen."

Da auch die Beziehungen der Nordatlantischen Allianz zu Russland weiter intensiviert werden sollen, einigten sich Robertson und Vaclav Havel darauf, auch den russischen Präsidenten Vladimir Putin nach Prag einzuladen. Zur Zusammenarbeit mit Russland befragt, äußerte sich der Generalsekretär des Militärbündnisses wie folgt:

"Wir haben diesbezüglich noch keine endgültige Entscheidung getroffen - weder was die einzelnen Institutionen, die die Zusammenarbeit regeln sollen, angeht noch über die Zusammenarbeit als solche. Ich möchte aber betonen, dass auf beiden Seiten der politische Wille zu einer Zusammenarbeit besteht."

Über die weiteren Gespräche George Robertsons mit tschechischen Politikern werden wir Sie im Rahmen unserer Nachrichten auf dem Laufenden halten.

Autor: Olaf Barth
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