Kooperation für die tschechische Kultur im Ausland

Michal Lukeš und Ondřej Černý (Foto: Martina Schneibergová)

Die Tschechischen Zentren arbeiten schon seit mehreren Jahren mit dem Prager Nationalmuseum zusammen. Die Direktoren beider Institutionen, Ondřej Černý und Michal Lukeš, haben am Montag nun eine Deklaration unterzeichnet. Damit wollen sie die Kooperation bei Kulturprojekten im Ausland stärken. Martina Schneibergová hat mit dem Direktor der Tschechischen Zentren, Ondřej Černý, nach der Unterzeichnung des Dokuments gesprochen.

Michal Lukeš und Ondřej Černý  (Foto: Martina Schneibergová)

Ondřej Černý  (Foto: Martina Schneibergová)
Herr Černý, wie wird sich die Zusammenarbeit der Tschechischen Zentren mit dem Nationalmuseum nun ändern und weiter entwickeln?

„Unser Ziel ist es, unsere Zusammenarbeit zu stärken und zu regeln. Wir wollen die Synergie bei der Präsentation der tschechischen Kultur im Ausland betonen. Unsere Kooperation ist bereits jetzt schon intensiv, aber sie wird durch die Deklaration noch stärker.“

Gibt es konkrete Projekte, etwa Ausstellungen, an denen die beiden Institutionen in den nächsten Monaten zusammenarbeiten?

„Die Zusammenarbeit spielt sich auf zwei Ebenen ab. Es gibt einige Projekte, an denen das Nationalmuseum direkt mit den einzelnen Zentren im Ausland kooperiert. Aber es gibt auch globale Projekte, die für das ganze Netz der tschechischen Zentren bestimmt sind. Dazu gehört etwa die Ausstellung über die Samtene Revolution von 1989, die in mindestens acht Zentren im Ausland gezeigt wird. Anlässlich des 30. Jahrestags der Revolution wollen wir die Ereignisse mit einem gewissen Abstand und anhand der Forschungen von Historikern präsentieren. Dabei geht es uns aber nicht nur um den wissenschaftlichen Forschungsstand, sondern auch um die Präsentation in attraktiver Form. Wir haben viele audiovisuelle Elemente miteinbezogen. Ich bin sehr froh, dass wir mit dem Nationalmuseum daran zusammenarbeiten. Für uns ist das Nationalmuseum der stärkste Partner in Tschechien.“

Wird die Ausstellung dann an auch angepasst die jeweiligen Länder, in denen sie gezeigt wird?

Samtene Revolution,  17. November 1989 | Foto: Peter Turnley,  public domain
„Ja schon. Wir wollen die Ausstellung mit dem kulturpolitischen Kontext des bestimmten Landes verknüpfen. Wenn man über die Samtene Revolution beispielsweise in Frankreich spricht, muss man auch die Persönlichkeiten erwähnen, die Václav Havel unterstützt haben. Mit anderen Persönlichkeiten ist die Samtene Revolution in Warschau oder in München verbunden. Die Ausstellung kann mit dem Potenzial des Nationalmuseums und mit Hilfe der Leiter der einzelnen Tschechischen Zentren eben jeweils an das konkrete Land angepasst werden.“

Wissen Sie schon, wie die Ausstellung in den Zentren in Berlin, München und Wien konkret aussehen wird?

„In Wien wird die Ausstellung in unserem Zentrum in der Herrengasse gezeigt. Aber in Bayern sind wir jetzt im Gespräch mit dem neuen Museum der Bayerischen Geschichte in Regensburg. Es sieht so aus, dass wir dort die Ausstellung über die Samtene Revolution dann zeigen. Dies finde ich wichtig, denn das Museum konzentriert sich vor allem auf Dauerausstellungen über die Geschichte Bayerns. Und unsere Schau halte ich für einen wichtigen Beitrag zur tschechisch-bayerischen Zusammenarbeit.“