Karel Malich kehrt in die Heimat zurück - Ausstellung in Pardubice

Karel Malich: Vysoké Chvojno - ein Blick von Poběžovice (Foto: Archiv der Ostböhmischen Galerie in Pardubice)

Er gilt als einer der bedeutendsten tschechischen Künstler der Gegenwart: Karel Malich. In diesem wird der Maler und Bildhauer 90 Jahre alt. Aus diesem Anlass ist in Pardubice eine Ausstellung aus seinem Werk zu sehen.

Karel Malich  (Foto: Štěpán Bartoš,  Archiv der Ostböhmischen Galerie in Pardubice)
Die Ostböhmische Galerie in Pardubice zeigt eine Auswahl von fast 60 Werken von Karel Malich. Titel der Ausstellung ist „Der Kamenec-Berg meiner Jugend“. Dazu die Leiterin der Galerie, Hana Řeháková:

„Der Kamenec-Berg ist eines der Grundthemen, die sich durch Malichs ganzes Schaffen ziehen. Wir zeigen, wie sich die Bearbeitung des Themas dank der großen Sensibilität und Invention des Malers in seinen Werken gewandelt hat. Karel Malich kommt aus Holice nahe Pardubice und ist am Fuße des Kamenec-Hügels aufgewachsen. Immer wieder kommt er auf die Erlebnisse aus seiner Kindheit zurück.“

Die Galerie zeigt den Weg des Künstlers vom Realismus zur Abstraktion. Dadurch unterscheidet sich die jetzige Ausstellung von der großen Malich-Schau, die vergangenes Jahr auf der Prager Burg zu sehen war. Unter den Frühwerken sind Graphiken und Gemälde, die Malich Ende der 1950er Jahre in der Gegend von Holice malte. Sie zeichnen sich durch klare, strahlende Farben aus und zeigen, wie der Künstler durch die Landschaftsbeobachtungen allmählich zu immer einfachen Formen kam. In Malichs Schaffen seien einige Wendepunkte zu verzeichnen, sagt Hana Řeháková:

Karel Malich: Vysoké Chvojno - ein Blick von Poběžovice  (Foto: Archiv der Ostböhmischen Galerie in Pardubice)
„1960 hört Malich auf, unter freiem Himmel zu malen. 1963 geht er zu ganz klaren, exakten Formen über. Anfang der 1970er Jahren fängt er an, strömende Energie in seinen Werken einzufangen. Mitte der 1970er Jahre wendet er sich intensiv der Landschaft seiner Kindheit zu. Zu der Zeit schreibt er seine dichterische Prosa mit dem Titel ´Od tenkrát do teď tenkrát´ (Von damals bis jetzt). Es entstehen die ersten Drahtobjekte, die in der Welt einmalig sind.“

Die Arbeit an den Drahtobjekten wurzelt der Kuratorin zufolge in einem Hobby von Malich als kleiner Junge. Damals bastelte er gern Flugzeuge und lernte zu löten. Das ausgestellte Drahtobjekt gehöre zu ihren Lieblingsexponaten, sagt Hana Řeháková:

Karel Malich: Licht  (Foto: Archiv der Ostböhmischen Galerie in Pardubice)
„Das Werk bezieht sich wieder auf ein banales Erlebnis aus Holice. Der Künstler setzte sich dort unter einen Baum, rauchte und dachte nach. Es gelang ihm, dieses Erlebnis in eine universelle Darstellung der Beziehung des Menschen zum Kosmos umzuwandeln. Dies macht das Kunstwerk nicht nur im tschechischen, sondern auch im internationalen Kontext einzigartig.“

Das Drahtobjekt wird auf Wunsch des Malers im Übrigen kommende Woche für eine große Malich-Ausstellung nach Deutschland geliehen.

Die deutsche Ausstellung aus dem Werk von Karel Malich wird im Ludwig-Museum in Koblenz zu sehen sein, und zwar von 30. März bis 25. Mai. In der Ostböhmischen Galerie in Pardubice läuft die Malich-Ausstellung noch bis 21. April. Die Galerie befindet sich im Schloss Pardubice und ist täglich, außer Montag, von 10 bis 18 Uhr geöffnet.