Jüdisches Viertel und Basilika St. Prokop in Trebic (Trebitsch) von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt

Terbic, photo: CTK

Bereits zu Beginn des 15. Jahrhunderts wurde in den Chroniken der Stadt Trebic erstmals die Besiedelung durch Bewohner jüdischen Glaubens erwähnt. Im 19. Jahrhundert erreichte letztere ihren Höhepunkt. Spuren jüdischen Lebens finden sich in dem bis heute erhalten gebliebenen jüdischen Viertel der Stadt. Es umfasst 123 Gebäude, einen jüdischen Friedhof mit 300 Gräbern sowie die Basilika St. Prokop. Diese wurden nunmehr in die Weltkulturerbeliste der UNESCO aufgenommen, auf der die 700 wichtigsten Kulturdenkmäler der Welt figurieren: von den Ägyptischen Pyramiden bis zur Vatikanstadt. Näheres dazu hören Sie nun von Dagmar Keberlova, die sich für uns in Trebice (Trebitsch) umgeschaut hat:

Trebic,  photo: CTK
"Wir von Radio Prag werden gerade durch die Stadt Trebic geführt, genauer gesagt durch das jüdische Viertel und ich muss sagen, es ist wirklich wunderschön hier. In Trebic wurde nicht das ganze historische Stadtzentrum in die Welterbeliste der UNESCO aufgenommen, wie es in anderen tschechischen Städten der Fall war, z.B. Prag oder Cesky Krumlov (Krummau), sondern nur das jüdische Viertel und die St. Prokop Basilika. Der entscheidende Faktor für die Eintragung in die UNESCO-Liste war Experten zufolge die Tatsache, dass hier alles ausgesprochen gut erhalten ist. Ein vergleichbar gut erhaltenes jüdisches gebe es innerhalb Europas nur in Venedig. Das in Trebic sollte zur Zeit des kommunistischen Regimes dem Erdboden gleichgemacht werden. In die Rettung des Viertels haben seit 1994 haben der Staat, die Stadt Trebic sowie Privatleute insgesamt über 100 000 000 Kronen investiert. Mit diesem Geld wurden Häuser restauriert, eine ehemalige Fabrik wurde zu einem Wohnhaus mit 29 Wohnungen umgebaut und es entstand eine Infrastruktur. Die Eintragung bin die UNESCO-Liste hat hier bereits einen ersten Effekt: Am Wochenende wurde eine deutliche Zunahme an Touristen aus dem In- und Ausland verzeichnet."

Die UNESCO-Kommission habe außerdem die Bedeutung der St. Prokop Basilika als Verbindungsglied zwischen Vertretern des jüdischen und des christlichen Glaubens hervorgehoben.