Fluggesellschaft ČSA hat Linienflüge wieder aufgenommen

Foto: ČTK / Vít Šimánek

Was Anfang Mai schon angekündigt wurde, ist seit Montag Gewissheit: Die tschechische Fluggesellschaft ČSA hat den Betrieb ihrer Linienflüge wieder aufgenommen. Zunächst werden drei Destinationen in Westeuropa angeflogen, weitere Flugziele werden folgen.

Foto: ČTK / Vít Šimánek

Foto: ČTK / Vít Šimánek
Am Montag gegen 7 Uhr morgens hob die erste ČSA-Maschine mit Passagieren an Bord auf dem Prager Flughafen in Richtung Paris ab. Doch dies ist nicht das einzige Flugziel, das die Czech Airlines nun wieder anfliegen, informierte am Montag im Tschechischen Fernsehen (ČT) die Sprecherin der Smartwings Group, Vladimíra Dufková:

„Beginnend mit dem heutigen Tag erneuern Czech Airlines ihre Flüge von Prag nach Amsterdam, Frankfurt am Main und Paris. Ab dem 21. Mai kommt die Flugverbindung von Prag nach Stockholm hinzu, und ab dem 25. Mai wird auch wieder der Flugverkehr nach Bukarest aufgenommen.“

Die Smartwings Group, zu der die Fluggesellschaften Smartwings und Czech Airlines gehören, hatte Mitte März alle ihre Verbindungen aus und nach Tschechien wegen der Coronavirus-Pandemie eingestellt. Doch weshalb hat man den Neustart gerade mit den drei genannten Destinationen begonnen? Vladimíra Dufková:

Foto: ČTK / Vít Šimánek
„Paris, Amsterdam und Frankfurt sind wichtige Verkehrsknotenpunkte und gleichzeitig Ziele mit einem großen Potenzial an Dienstreisenden. Es sind also sehr wichtige Destinationen im Flugnetz von ČSA und der Betreiber-Allianz SkyTeam.“

Sobald die Restriktionen gegen die Pandemie auch in anderen Ländern aufgehoben werden, möchten die Czech Airlines ihr Angebot erweitern. Das soll bis Mitte Juni der Fall sein. Zudem dürften die Flugpreise ziemlich günstig sein, bemerkt Dufková. Auf der anderen Seite müssen die Passagiere während des Flugs auch gewisse Einschränkungen hinnehmen, erläutert die Sprecherin:

„Eine der wichtigsten Auflagen an Bord einer Maschine ist das Tragen eines Mundschutzes für alle Fluggäste mit Ausnahme von Kindern bis zu zwei Jahren. Dazu muss während des Ein- und Aussteigens der Mindestabstand von zwei Metern gewahrt werden. Des Weiteren darf beim Kauf eines kleinen Imbisses nur mit der Bankkarte gezahlt werden.“

Je nach Belegung eines Fluges werde dafür gesorgt, dass der Zwei-Meter-Abstand zwischen den Passagieren auch in den Sitzreihen bestehe, ergänzt Dufková. Das Flugbegleiter-Personal werde Atemschutzmasken und Latex-Handschuhe tragen, und auch für die Hygiene im Flugzeug selbst werde alles getan, versichert die Sprecherin:

Foto: Dylan Agbagni,  Flickr,  CC0 1.0
„An Bord jeder Maschine gelten strenge Hygiene-Vorschriften. Das Innere wird vor und nach jedem Flug gründlich desinfiziert. Zudem sind alle Flugzeuge mit einem Spezialfilter ausgestattet, der während des Flugs fast zu 100 Prozent sämtliche Viren und Bakterien auffängt.“

Während sich die Passagiere freuen können, dass sie trotz gewisser Einschränkungen nach und nach wieder an weit entfernte Orte fliegen können, kämpfen die Fluggesellschaften Smartwings und ČSA eigentlich ums Überleben. Wegen der Corona-Krise war seit Mitte März über 90 Prozent ihrer Flotte am Boden geblieben. Die komplette Smartwings-Gruppe hat im April insgesamt 4900 Flugpassagiere befördert, das waren ein Prozent im Vergleich zum April des Vorjahres. Und im Gegensatz zu anderen europäischen Fluggesellschaften, denen von staatlicher Seite bereits eine millionenschwere finanzielle Unterstützung für den Neustart zugesichert wurde, ist das bei Smartwings noch ungewiss. Die Regierung wisse jedoch um die Notwendigkeit einer solchen Starthilfe, sagte der Minister für Industrie, Handel und Verkehr, Karel Havlíček, am Montag im Tschechischen Rundfunk:

Karel Havlíček  (Foto: Archiv des Regierungsamtes der Tschechischen Republik)
„Wir haben de facto zu allen Fluggesellschaften eine Übersicht, wie die jeweiligen Länder bei der Rettung vorgehen wollen. Falls in unserem Fall die Varianten der Unterstützung mit Hilfe eines Kredits oder einer Bankgarantie nicht greifen sollten, dann bleibt natürlich als Letztes noch der finanzielle Einstieg des Staates übrig. Unserer Meinung nach muss diese Angelegenheit bis Ende Juni gelöst werden. Dann müssen wir uns spätestens definitiv entscheiden.“