Tschechische Bahnen protestieren gegen mobile Methadonausgabestelle vor Prager Hauptbahnhof

Vor dem Prager Hauptbahnhof hat am Montag eine mobile Methadonausgabestelle eröffnet. Der Bus steht direkt vor dem Eingang des historischen Bahnhofsgebäudes und hat den Unwillen der Tschechischen Bahnen hervorgerufen. Man verstehe durchaus die Notwendigkeit, Drogenabhängigen zu helfen, erklärte der Sprecher der Bahnen, Radek Joklík. Allerdings sei die Entscheidung, den Bus direkt vor den Eingang des historischen Gebäudes zu stellen, nicht besonders weise. Das Unternehmen fürchte, dass nun hunderte Drogenabhängige auf dem Weg zur Ausgabestelle durch den Bahnhof laufen, der täglich von tausenden Reisenden benutzt werde, so Joklík weiter.

Der Bus wird von der Hilfsorganisation Drop in betrieben. Die bisherige Methadonausgabestelle in einer Seitenstrasse des Wenzelsplatz musste nach 14-jähriger Tätigkeit geschlossen werden, nachdem der Stadtteil Prag 1 den Mietvertrag nicht verlängert hatte. Mit dem Prager Magistrat hat die Hilfsorganisation die Miete eines Autobusses zum Zweck der medizinischen Versorgung und Methadonausgabe für die Süchtigen ausgehandelt und der Prager Stadtteil 2 hat der Organisation den Parkplatz auf der Magistrale vor dem Hauptbahnhof zugewiesen. Ende des Jahres soll eine permanente Lösung im Krankenhaus „Na Bulovce“ geschaffen werden.