Tschechien verurteilt Grenzblockade durch österreichische Atomkraftgegner

Die auswärtige Diplomatie der Tschechischen Republik hat offiziell ihre Unzufriedenheit über die mehrstündige Blockade des österreichisch-tschechischen Grenzübergangs Wullowitz-Dolní Dvoriste zum Ausdruck gebracht, mit der österreichische Atomkraftgegner am Sonntag gegen das südböhmische Kernkraftwerk Temelin protestiert haben. Aus diesem Grund wurde die österreichische Botschafterin Margot Klestil-Löffler am Montag ins Prager Außenministerium geladen. Den Straßenübergang Wullowitz-Dolní Dvoriste hatten die Demonstranten sechs Stunden mit Traktoren und Transparenten blockiert, der Übergang Gmünd-Ceske Velenice blieb aus demselben Grund eine Stunde lang geschlossen. Es war die längste Blockade seit sechs Jahren. Die Aktivisten wollten vor allem Druck auf die österreichische Regierung ausüben, die tschechische Republik zur Einhaltung der bilateralen Vereinigungen von Melk aufzufordern. Nach Ansicht der Atomkraftgegner seien diese verletzt worden, da vor der offiziellen Inbetriebnahme des AKW Temelin nicht alle Sicherheitsmaßnahmen getroffen worden seien.

Autor: Lothar Martin