Tschechien plant höhere Bußgelder für illegalen Müll aus Deutschland

Gegen den illegalen Transport von deutschem Müll will Tschechien künftig mit deutlich höheren Bußgeldern und größeren Befugnissen für Behörden vorgehen. Ein entsprechendes Gesetz werde bereits vorbereitet, hieß es am Dienstag aus dem Ministerium für Industrie und Handel. "Was nützt die derzeitige Maximalstrafe von umgerechnet 300 000 Euro, wenn Firmen mit illegalem Abladen von Müll eine Million Euro verdienen können", sagte Minister Milan Urban. Zudem müsse es den Behörden leichter gemacht werden, verdächtige Silos zu durchsuchen, sagte der Sozialdemokrat. Weil dies Privatgrundstücke seien, habe die Polizei derzeit kaum Chancen.

Unterdessen reißen die Nachrichten über rechtswidrige Deponien mit deutschem Abfall in Tschechien nicht ab. Zuletzt waren am Montag nahe der nordböhmischen Stadt Ceska Lipa drei Lastwagenladungen mit Müll entdeckt worden. Nach Schätzungen der tschechischen Umweltinspektion befinden sich in Tschechien mittlerweile rund 20 000 Tonnen illegaler Unrat aus Deutschland, das sind etwa 700 Lastwagenladungen.