Tschechien erkennt Anspruch von Insolvenzverwalter auf Erdöl nicht an

Die staatliche Materialverwaltung Tschechiens (SSHR) hat die Aufforderung des Insolvenzverwalters der Viktoriagruppe zurückgewiesen, einen Teil der tschechischen Erdölreserven nach Deutschland zurückzugeben. Das hat der Leiter der Verwaltung, Pavel Švagr, am Dienstag gegenüber der Nachrichtenagentur ČTK bekanntgegeben. Die Aufforderung hatte Insolvenzverwalter Mirko Möllen vor einigen Tagen gemacht. Möllen verlangte dabei, die Tschechische Republik müsse anerkennen, dass ihm als Insolvenzverwalter eine Ölmenge im Wert von einer Milliarde Kronen (39 Millionen Euro) zustehe.

Die Frist für die Rücklieferung der Treibstoffreserven in der genannten Größenordnung wurde auf den 27. Dezember festgelegt. Švagr erklärte indes, dass seine Behörde die von Möllen erhobenen Ansprüche nicht anerkenne und daher auch kein Öl in das Lager Krailling bei München zurückführen werde. Dort hatte Tschechien über Jahre insgesamt 80 Millionen Liter Diesel eingelagert. Nach der Insolvenz des Tanklagerbetreibers Viktoriagruppe hatte Prag indes beschlossen, diese strategischen Reserven zurückzuholen. Der Rücktransport dauerte schließlich über ein Jahr.

Autor: Lothar Martin