Svoboda und Simonovsky traten als Vizechefs der Christdemokraten zurück

Nach Parteichef Miroslav Kalousek sind am Montag mit Cyril Svoboda und Milan Simonovsky auch zwei stellvertretende Vorsitzende der Christdemokratischen Volksunion (KDU-CSL) von ihren Funktionen innerhalb der vierstärksten Parlamentspartei in Tschechien zurückgetreten. Noch-Außenminister Svoboda begründete seinen Schritt auf dem außerordentlichen Parteitag der Christdemokraten damit, dass die Partei nach dem schwachen Wahlergebnis im Juni und den jüngsten Entwicklungen beim Versuch der Regierungsbildung nun eine Art Selbstreflexion benötige. Zuvor hatte Svoboda auf einer eigens einberufenen Pressekonferenz ganz entschieden die Information zurückgewiesen, dass er angeblich ein Interesse am Posten des Abgeordnetenhauschefs gehabt habe. Man hielt ihm vor, diesen Posten als "Dank" für die von ihm offerierte Unterstützung des ehemaligen Christdemokratenchefs Miroslav Kalousek in den Koalitionsverhandlungen mit den Sozialdemokraten angeboten bekommen zu haben. Svoboda äußerte vor Journalisten, dass es sich bei dieser Information um gut getimte Erfindung sowie eine gezielte Verleumdung handele, mit der man seine Ehre anzweifeln und die Meinungen an der christdemokratischen Basis vor der Konferenz seiner Partei beeinflussen wolle.

Autor: Lothar Martin