Sudetendeutscher setzt Belohnung für Fund von Massengräbern aus

Der im nordböhmischen Podborany/Podersam geborene Deutsche Josef Hasenöhrl hat in Tschechien eine Belohnung für Hinweise ausgesetzt, die zum Fund von Massengräbern von deutschen Vertreibungsopfern führen. Hasenöhrl biete 30.000 Kronen (knapp 1000 Euro) für Details über den Verbleib von rund 70 Deutschen, die am 8. Juni 1945 nahe seines Geburtsortes von Tschechen erschossen worden sein sollen, berichtete die Tageszeitung "Deníky Bohemia" am Samstag in ihrer nordböhmischen Regionalausgabe. Die Suche nach den Gräbern erfolgt auf der Grundlage einer internationalen Vereinbarung, der Tschechien beigetreten ist. Das damalige Podersam im Saazer Becken hatte 1945 etwa 3400 Einwohner, davon waren 2800 Sudetendeutsche. Die meisten wurden nach dem Zweiten Weltkrieg vertrieben. Das heutige Podborany ist Partnerstadt von Kronach (Oberfranken).

Autor: Lothar Martin