Premier Spidla kritisiert bei Deutschlandbesuch die Niederlande

Der tschechische Premier Vladimír Spidla hat am Dienstag bei seinem Treffen mit Bundeskanzler Schröder in Berlin die Niederlande kritisiert. Die jetzt von der niederländischen Regierung beschlossenen Übergangsfristen für tschechische Arbeitskräfte auch nach dem EU-Beitritt im Mai seien "völlig unerwartet und unbegründet", so Spidla vor Journalisten. Auch Deutschland plant mit einer siebenjährigen Übergangsfrist seinen Arbeitsmarkt für Arbeitskräfte aus den EU-Beitrittländern zu blockieren. Dies hält Spidla eigenen Worten zufolge für "wirtschaftlich und sozial unberechtigt". Aber, so Spidla weiter, Deutschland habe von Beginn an einen klaren Standpunkt in dieser Sache vertreten. Schröder und Spidla betonten nach ihrem Treffen, dass die gemeinsamen Beziehungen beider Staaten ohne Probleme verlaufen. Bei einem Vortrag in der sozialdemokratischen Friedrich-Ebert-Stiftung plädierte Spidla für eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik aller EU-Staaten. Nach einem Besuch bei Brandenburgs Ministerpräsidenten Matthias Platzeck, will Spidla am Mittwoch die CDU-Vorsitzende Angela Merkel treffen sowie die Volkswagen-Fabrik in Wolfsburg besichtigen.

Autor: Daniel Satra