Premier Nečas in Bayern - jährliche Treffen mit Seehofer vereinbart

Der tschechische Premier Petr Nečas befindet sich zu seinem ersten offiziellen Besuch in Bayern. Zuvor war der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) bereits zweimal in Prag und hatte damit sechs Jahrzehnte nach der Vertreibung der Sudetendeutschen ein Tauwetter eingeleitet. Seehofer bezeichnete den Gegenbesuch des tschechischen Regierungschefs am Mittwoch als „sehr schön, sehr historisch und sehr gut“. Bei einem Vieraugengespräch vereinbarten beide jährliche Begegnungen der Ministerpräsidenten und regten an, eine bayerisch-tschechische Parlamentariergruppe einzurichten. Außerdem soll es eine gemeinsame Landesausstellung geben. Am Donnerstag wird Nečas als erster tschechischer Premier eine Rede im bayerischen Landtag halten.

Nečas und Seehofer wollen die Normalisierung in den Beziehungen zwischen ihren beiden Ländern abschließen. So solle der Streit um die Vertreibung der Sudetendeutschen das Klima nicht mehr vergiften. Die gemeinsamen „Beziehungen seien auf die Zukunft angelegt“, aber niemand werde „die Vergangenheit umschiffen“, sagte Nečas. Seehofer ergänzte: Der jetzt eingeschlagene Weg sei „besser als eine jahrzehntelange Sprachlosigkeit“.

Autor: Till Janzer