Prager Oppositionsführer lehnt Würdigung deutscher Antifaschisten ab

Der tschechische Oppositionsführer Mirek Topolanek hat eine von der sozialliberalen Regierung geplante Würdigung sudetendeutscher Widerstandskämpfer strikt abgelehnt. Die Ehrung dieser Antifaschisten "könnte die Interessen des Landes beschädigen", schrieb der Konservative in einer am Freitag in Prag veröffentlichten Zeitungsanzeige. Die von Ministerpräsident Jiri Paroubek geplante humanitäre Geste sei "unbedacht". Unterdessen trafen sich am Freitag im Außenministerium in Prag Vertreter der bilateralen Versöhnungsbehörde "Deutsch-Tschechischer Zukunftsfonds" und der Regierung zu intensiven Beratungen über die Würdigung. Die tschechische Regierung will im September erstmals in einer offiziellen Erklärung jene Sudetendeutschen ehren, die der Tschechoslowakei während des Zweiten Weltkriegs "aktiv treu geblieben" waren. Politiker in Deutschland, Österreich und Polen begrüßen das Vorhaben.

Autor: Lothar Martin