Politiker kritisieren Urteil im Fall H-System

Das Urteil im Betrugsfall um die Immobilien-Firma H-System wecke Zweifel an der Qualität und Menschlichkeit der tschechischen Gerichtsbarkeit. Damit kommentierte Staatspräsident Miloš Zeman das Urteil des Obersten Gerichtshof im Falle der um ihre Ersparnisse und Häuser gebrachten Kunden des insolventen Bauunternehmens. Bereits vorher hatte Premier Andrej Babiš das Urteil als Unrecht bezeichnet.

Die Firma H-System hatte in den 1990er Jahren den Bau billiger Wohnungen und Einfamilienhäuser in der Umgebung von Prag versprochen. Tatsächlich handelte es sich aber um ein Schneeballsystem und die Firma ging Pleite. Einige von ihnen haben später ihre Wohnungen und Häuser ohne Zustimmung des Konkursgerichts selbst fertiggebaut. Der Insolvenzverwalter wollte diese Wohnungen jedoch verkaufen und das Geld unter allen Geschädigten verteilen. Die Kunden haben den Rechtsstreit mit dem Insolvenzverwalter des Bauunternehmens verloren. Nach der Entscheidung des Obersten Gerichtshofes sollen sie ihre Häuser räumen, wie am Dienstag mitgeteilt wurde.