Mord an tschechischer Prostituierten - Anklage legt Revision ein

Der Mord an einer tschechischen Prostituierten vor elfeinhalb Jahren muss voraussichtlich noch einmal verhandelt werden. Die Staatsanwaltschaft im thüringischen Gera hat gegen das Urteil gegen einen 30-jährigen Deutschen Revision eingelegt. Das sagte eine Sprecherin des Landgerichts Gera am Donnerstag der dpa. Der vielfach vorbestrafte Thüringer war vergangene Woche zu einer Jugendstrafe von neun Jahren verurteilt worden. Er hatte gestanden, im September 1993 eine 17 Jahre alte Prostituierte im Streit um Geld erdrosselt zu haben. Der damals 19-Jährige hatte nach einer Kneipentour in Gera ein Auto gestohlen und war damit ins westböhmische Cheb (Eger) gefahren. Für den Sex in einem Waldstück sei ein Preis von 50 Mark vereinbart worden, sagte der verheiratete Familienvater vor Gericht. Er habe jedoch nur einen 100 Mark-Schein gehabt. "Sie hat sich das Geld genommen und wollte mir nichts zurückgeben", sagte er. Die Staatsanwaltschaft hatte auf lebenslange Haft plädiert. Die Verteidigung beantragte sieben Jahre Gefängnis wegen Totschlags.