Israel liefert mutmaßlichen Attentäter an Tschechien aus

Rund 17 Monate nach einem Anschlag auf ein Prager Spielcasino mit 18 verletzten Touristen hat Israel den mutmaßlichen Attentäter an Tschechien ausgeliefert. Der aus der ehemaligen Sowjetunion stammende Mann wurde am Sonntag in Prag den Behörden überstellt und verhaftet. Ihm drohen bis zu 15 Jahre Haft. Bei dem Handgranatenanschlag im August 2004 waren 18 Prag-Besucher unter anderem aus Großbritannien verletzt worden. Hintergrund war eine Abrechnung zwischen rivalisierenden Banden. Der mutmaßliche Täter war einige Monate nach der Tat auf Grund eines internationalen Haftbefehls in Israel festgenommen worden. Sicherheitskreisen in Tschechien zufolge hatte sich bei den Ermittlungen auch eine Spur nach Deutschland ergeben. Ein Mann, der im Oktober 2003 bei Potsdam erschossen gefunden worden war, habe in engem Kontakt mit dem israelischen Spielcasino-Chef in Prag gestanden, dem der Anschlag gegolten hatte.

Autor: Lothar Martin