In Prager Regierungskrise will Gross auch mit Kommunisten verhandeln

Im Ringen um eine neue Regierung in Tschechien will der Vorsitzende der Sozialdemokraten (CSSD), Stanislav Gross, auch mit der früheren kommunistischen Staatspartei KSCM verhandeln. Die bisherigen Koalitionspartner der Sozialdemokraten, die Christdemokraten (KDU-CSL) und die Liberalen (US-DEU), schlossen hingegen am Sonntag jede Zusammenarbeit mit der als reformunwillig kritisierten KSCM aus. Gross sagte am Sonntag, er habe bereits mit dem KSCM-Vorsitzenden Miroslav Grebenicek telefoniert und werde sich am Donnerstag mit ihm treffen. Mit dem Vorsitzenden der zweiten oppositionellen Partei der Demokratischen Bürgerpartei, Mirek Topolanek, wird er am Mittwoch zusammenkommen. Die Leader der weiteren zwei Koalitionsparteien erwarten die wichtigsten Verhandlungen erst nach dem Treffen mit der Opposition. Gross war am Freitag nach dem Rücktritt des bisherigen Ministerpräsidenten Vladimir Spidla von Präsident Vaclav Klaus mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragt worden. Die tschechische Verfassung nennt keine Frist zur Vereidigung eines neuen Kabinetts.