Historiker Jan Křen gestorben

Der Historiker und frühere Dissident Jan Křen ist im Alter von 89 Jahren gestorben. Laut einem Bericht des Tschechischen Fernsehens erlag er einem Leiden, das durch das Corona-Virus verursacht wurde. Křen hat sich vor allem mit der tschechisch-deutschen Geschichte im 20. Jahrhundert beschäftigt. Im Jahr 2000 erhielt er dafür das Bundesverdienstkreuz.

Jan Křen war ab 1949 Mitglied der kommunistischen Partei. Weil er gegen den Einmarsch der Warschauer-Pakt-Truppen in die Tschechoslowakei protestierte, wurde er 1969 aus der KPTsch ausgeschlossen. Später schloss er sich der Bürgerrechtsbewegung Charta 77 an. Nach der politischen Wende gehörte er zu den Gründern des Instituts für internationale Studien in Prag. Er schrieb eine Reihe von Büchern über die tschechisch-deutschen Beziehungen, für die er ausgezeichnet wurde. Neben dem Bundesverdienstkreuz erhielt er auch den tschechischen Staatsorden.

Autor: Till Janzer