Historiker Anděl im Alter von 93 Jahren gestorben

Der tschechische Historiker Rudolf Anděl ist im Alter von 93 Jahren am Dienstag gestorben. Er arbeitete Jahre lang an der Technischen Universität in Liberec / Reichenberg. Über seinen Tod informierte die Sprecherin der Universität, Jaroslava Kočárková. Auch wenn er von den kommunistischen Machthabern verfolgt worden sei, habe der Historiker seine positive Einstellung zu den Menschen behalten, sagte die Sprecherin.

Rudolf Anděl stammte aus Šumburk nad Desnou / Schumburg an der Desse. Bis 1969 leitete er den Lehrstuhl für Geschichte an der Pädagogischen Fakultät der Universität in Ústí nad Labem / Aussig. Während der sogenannten „Normalisierung“ durfte er an keiner Hochschule arbeiten. Zum Dozenten ist er erst 1990 ernannt worden. Er war Mitglied des wissenschaftlichen Rats der Jan-Evangelista-Purkyně-Universität in Ústí nad Labem und beteiligte sich an der Errichtung der pädagogischen Fakultät in Liberec.

Anděl konzentrierte sich vor allem auf die Geschichte Nordböhmens und der Oberlausitz. Er schrieb bereits in den 1950er Jahren über die Burgen und Schlösser in der Region Liberec. Später erschienen seine Bücher über die Burg Bezděz / Bösig, über Český Dub / Böhmisch Aicha oder die Region von Frýdlant / Friedland.