Havel untersagt Installierung von herzförmigem Kunstwerk in Kabul

Ein 15 Meter hohes Neon-Herz des Prager Objektkünstlers Jiri David darf nach einer Entscheidung des früheren tschechischen Staatspräsidenten Vaclav Havel nicht in Afghanistan leuchten. David hatte das Kunstwerk im Winter 2002/2003 an Havels damaligen Amtssitz, der Prager Burg, installiert. Die Internationale Weltentwicklungsorganisation (WDO) habe das Herz nun in Kabul zeigen wollen, sagte Havels Sekretär Jakub Hladik am Sonntag in Prag. Es habe aber Hinweise aus Afghanistan gegeben, dass das Kunstwerk dort als religiöses Symbol wahrgenommen werden und Unruhen auslösen könnte, sagte Hladik. Havel habe daher seine Zustimmung verweigert. Ein WDO-Funktionär sagte, der Organisation würden von afghanischer Seite alle nötigen Erlaubnisse vorliegen. Ohne Havels Erlaubnis wolle man das Neon-Herz jedoch nicht wie geplant an einem Stadion in Kabul installieren. Der tschechische Botschafter Alexandr Langer sagte, er unterstütze die Entscheidung des Dramatikers. In Afghanistan sei die Atmosphäre "sehr angespannt", und das Kunstwerk könne als aggressiver Versuch wahrgenommen werden, den christlichen Glauben zu verbreiten, sagte der Diplomat.

Autor: Lothar Martin