Gericht: Zwei Männern drohen 20 Jahre Haft für Kampfeinsatz in Ostukraine

Die Prager Staatsanwaltschaft hat einen weißrussischen Staatsbürger dafür angeklagt, in den Reihen der Separatisten am bewaffneten Konflikt in der Ostukraine teilgenommen zu haben. Wegen terroristischer Tätigkeit muss er mit 12 bis 20 Jahren Gefängnis rechnen, gab Staatsanwalt Marek Bodlák im Internet bekannt. Eine ähnliche Anklage erwartet einen tschechischen Bürger.

Laut Bodlák war der Weißrusse, der seinen ständigen Wohnsitz in Tschechien hat, zwischen 2014 und 2016 wiederholt in dem Konflikt in der Ukraine aktiv. Der beschuldigte Tscheche schloss sich zur Jahreswende von 2015 zu 2016 den Separatisten in der Ostukraine an, fügte die Prager Staatsanwaltschaft hinzu.

Die tschechische Justiz hat sich im Zusammenhang mit den Ereignissen in der Ukraine bereits mit dem Fall des Soldaten Erik Eštu befasst. Für die Beteiligung an den Kämpfen erhielt er eine zweijährige Haftstrafe auf Bewährung, und die Gerichte entzogen ihm den militärischen Dienstrang. Anstelle eines terroristischen Verbrechens wurde er indes für seinen Dienst bei ausländischen Streitkräften bestraft.

Autor: Lothar Martin