Gericht verurteilt Drogenbande aus Budweis

Das Kreisgericht im südböhmischen České Budějovice / Budweis hat am Donnerstag die Strafen gegen eine umtriebige Drogenbande gefällt. Der Boss der Bande, Marek Svoboda, wurde zu neuneinhalb Jahren Haft verurteilt. Dem Urteilsspruch zufolge hat Svoboda mindestens 45,5 Kilogramm Marihuana verkauft. Die Bande vertrieb mindestens ein Jahr lang Marihuana, vor allem in Budweiser Bars, aber auch in Wohnungen und Geschäften sowie in kleinen Mengen auch in Bars in Jindřichův Hradec / Neuhaus. Der zweite Kopf der Bande, Roman Hučín, besaß zwei Hanfzüchtungen und wurde zu acht Jahren Gefängnis mit strenger Bewachung verurteilt. Jeweils zwei Jahre Haft mit dreijähriger Bewährung bekamen weitere sechs Männer und sechs Frauen.

In der Budweiser Bar, die Svoboda gehörte, wurden mindestens über zwei Jahre Drogen vertickt. Den Verkauf der Drogen führte die 14-köpfige Bande zudem in 148 Geschäften durch, davon waren einige in Österreich. Die Hanfzüchtungen entdeckte die Polizei in Familienhäusern in Hluboká nad Vltavou / Frauenberg und in Ševětín / Schewetin. An dem Fall arbeitete die Polizei von Frühjahr bis Herbst 2010.

Gebeine von deutschen Massengrab-Opfern wurden an Verwandte übergeben

Die Polizei hat in dieser Woche auf Antrag von Verwandten die sterblichen Überreste herausgegeben von 12 Deutschen, die vor zwei Jahren in einem Massengrab auf der Wiese Budínka bei Dobronín / Dobrenz entdeckt wurden. Sie wurden vom Bestattungsdienst übernommen. Die Überreste der 13. Person, die nicht zweifelsfrei identifiziert werden konnte, hat das Gemeindeamt in Dobronín in Verwahrung genommen, informierte die Sprecherin der Polizei in Jihlava / Iglau am Donnerstag. Die 13 Deutschen sollen angeblich kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs hier von Tschechen erschlagen worden sein. Ihre Gebeine wurden herausgegeben, weil Verwandte sie im engsten Kreis beerdigen wollen. Am Samstag soll zudem in Jihlava ein privater Gedenkakt stattfinden, meldete die Presseagentur ČTK.

Augenzeugenberichten nach sollen tschechische Rotgardisten am Fundort der Knochen mit Spaten und Hacken insgesamt 15 männliche deutsche Zivilisten aus der Umgebung erschlagen haben. Das Massaker soll sich am 18. Mai 1945 ereignet haben.

Autor: Lothar Martin