Freispruch für angebliche Mörder des vermissten Unternehmers Říha

Das Kreisgericht in Liberec / Reichenberg hat am Dienstag drei Männer von der Schuld freigesprochen, vor 15 Jahren den Unternehmer Martin Říha umgebracht zu haben. Říha ist im Januar 2004 wegen Veruntreuung von Genossenschaftsgeldern rechtskräftig zu elf Jahren Gefängnis verurteilt worden. Doch schon vor dem Prozess wurde er als vermisst gemeldet und gehörte lange Zeit zu den am meisten gesuchten Tschechen bei Interpol.

Den drei Angeklagten wurde vorgeworfen, Říha nach seiner Haftentlassung im April 2003 verschleppt und ermordet zu haben. Říhas Leiche wurde indes bis heute nicht gefunden. Daher ist man auch dem Verdacht nachgegangen, dass der Prager Unternehmer sich ins Ausland abgesetzt haben könnte. Die Staatsanwaltschaft aber blieb bei ihrer Anklage und forderte für die drei vermutlichen Täter eine Freiheitsstrafe von je 13 Jahren. Aus Mangel an Beweisen wurden die Angeklagten nun freigesprochen. Ein vierter Mann im Bunde, der wegen Diebstahls angeklagt wurde, war bei der Verkündung des Urteils am Dienstag nicht zugegen.

Autor: Lothar Martin