Festival „Jeden svět“: Schweizer Film über Immigranten erhält Hauptpreis

Die Jury des Prager Filmfestivals „Jeden svět“ (Eine Welt) hat die Schweizer Dokumentation „Vol Spécial“ mit dem Preis für den besten Film ausgezeichnet. Der Streifen des Regisseurs Fernand Melgar thematisiert das Leben in einem Genfer Abschiebegefängnis. Hinter den Mauern der Anstalt warten abgewiesene Asylsuchende auf den Sonderflug in ihre Herkunftsländer - daher der Titel des Films. Melgar habe den Asylsuchenden große Sympathie und Respekt entgegengebracht, teilte die Jury am Donnerstag in Prag mit. Der Film stelle die Realität mit künstlerischem Anspruch dar.

Der Sonderpreis im Andenken an den im Dezember verstorbenen tschechischen Ex-Präsidenten Vaclav Havel geht an die französische Journalistin Mylene Sauloy für ihren Dokumentarfilm „Qui a tué Natacha?“. Er spürt die Hintergründe der Ermordung der russischen Bürgerrechtlerin Natalja Estemirowa in Tschetschenien vor drei Jahren auf. Der Film zeige einerseits den ungeheuren Mut der Menschenrechtsaktivisten in Russland und andererseits den Zynismus des staatlichen Terrors gegenüber der eigenen Bevölkerung, erklärte der tschechische Bürgerrechtler Simon Panek im Namen der Jury.

Von den tschechischen Filmemachern wurde Šimon Špidla für seinen Film über den Bau der transsibirischen Magistrale ausgezeichnet, an dem Gefangene aus Gulags mitarbeiten mussten.