Erneut Kälteopfer in Tschechien - Atomkraftwerk vom Netz genommen

In Tschechien haben die frostigen Temperaturen der letzten drei Tage, die in der Nacht zu Montag bis auf minus 30 Grad Celsius gefallen sind, fünf Kälteopfer gefordert. Ein 46 Jahre alter Obdachloser sei in Prag erfroren unter einer Brücke gefunden worden, teilte die Polizei am Montag mit. In Oldrichov bei Tabor sowie in den mährischen Städten Ostrava / Ostrau und Moravska Beroun wurden weitere vier Obdachlose gefunden, die ihren Erfrierungen erlegen waren. Die kälteste Temperatur wurde mit minus 30,3 Grad im nordmährischen Sumperk / Mährisch Schönberg gemessen. Im südböhmischen Atomkraftwerk Temelin musste wegen der Minustemperaturen in der Nacht zu Montag der erste Block vom Stromnetz genommen werden. Die große Kälte habe das Thermometer beschädigt, sagte AKW-Sprecher Milan Nebesar. Der Reaktor wurde am Montagmorgen bei Temperaturen von immer noch minus 17 Grad vorsichtig wieder auf 50 Prozent Leistung hochgefahren. Landesweit behinderten vereiste Straßen den Verkehr. Eisenbahnzüge aus Polen und der Slowakei hatten wegen des Frosts bis zu einstündige Verspätungen. Auf der Eisenbahnstrecke Vejprty - Chomutov in Nordböhmen entgleiste ein Zug. Die Strecke war bis Sonntagabend gesperrt.

Autor: Lothar Martin