Ermittlungen gegen vier Personen im Zusammenhang mit dem Tod eines afghanischen Soldaten eingeleitet

Im Zusammenhang mit dem Tod eines afghanischen Soldaten im vergangenen Jahr hat die Militärpolizei Ermittlungen gegen vier Personen eingeleitet. Sie wirft ihnen vor, eine Straftat nicht gemeldet zu haben. Dies teilte die Prager Staatsanwaltschaft am Donnerstag mit. Sie lehnte es jedoch ab, weitere Informationen zu veröffentlichen. Die Sprecherin des Generalstabs der tschechischen Armee, Marcela Dvořáková, erklärte, wegen der laufenden Ermittlungen könne sie den Fall nicht kommentieren.

Es werden Umstände überprüft, unter denen der Angehörige afghanischer Streitkräfte Vahidullah Chan gestorben ist. Chan hat im Herbst vergangenen Jahres den tschechischen Hunde-Führer und Soldaten Tomáš Procházka auf dem Militärstützpunkt Shindand in der Provinz Herat erschossen. Der Soldat wurde von den afghanischen Truppen verhaftet, er saß in der Haft bei den Nato-Kräften. Die Tageszeitung New York Times schrieb im November vergangenen Jahres unter Berufung auf afghanische Beamte darüber, dass der Soldat verprügelt war, als ihn die afghanischen Truppen abgeholt haben und dass er kurz danach gestorben ist. Verteidigungsminister Lubomír Metnar (parteilos) lehnte damals ab, dass tschechische Soldaten Schuld am Chans Tod gehabt hätten.