Christdemokratische Partei denkt über Namensänderung nach

Die führenden Köpfe der tschechischen Christdemokraten erwägen eine Namensänderung der Partei, um mehr Wähler anzuziehen. Das berichtet die Tageszeitung Pravo in ihrer Samstagsausgabe. Der Vorsitzende der Partei, Pavel Bělobrádek sagte dem Blatt, es seien acht bis zehn Alternativen zum offiziellen Namen der Partei – Christlich-demokratische Union-Tschechische Volkspartei (KDU-ČSL) – im Gespräch. So gebe es Überlegungen, das adjektiv christlich aus dem Namen zu streichen, um mehr Wähler anzuziehen. Oder wieder den ursprünglichen Namen Volkspartei zu verwenden. Unter dieser Bezeichnung fungierte die Partei bis 1989. Die Überlegungen werden diskutiert und eventuell auch umgesetzt auf dem Parteitag der Christdemokraten im Dezember.

Die Volkspartei wurde 1918 gegründet und ist eine der ältesten tschechischen Parteien. Sie war Teil von Regierungskoalitionen vor dem Zweiten Weltkrieg und regelmäßig auch nach 1989. In den letzten Wahlen 2010 konnte die Partei kein Mandat erringen, sie scheiterte an der 5-Prozent-Hürde. Für die kommenden Wahlen sagen ihr Umfragen aber einen erneuten Einzug ins Abgeordnetenhaus vorraus.